Iren haben rote Haare, trinken den ganzen Tag Guinness im Pub und spielen dabei Harfe. Soweit die Klischees. In unserer etwas anderen Vorschau haben wir den heutigen Gegner der deutschen Nationalmannschaft mal etwas genauer unter die Lupe genommen. So sind Sie perfekt auf das Spiel gegen die "Boys in Green" (20:45 Uhr, live auf RTL und bei uns im Ticker) vorbereitet.

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Schlechte Erinnerung: "Regenerierte" Weltmeister verlieren gegen Irland

Bereits vor 20 Jahren spielte Deutschland als amtierender Weltmeister gegen Irland. 1994 kam es kurz vor der WM in den USA in Hannover zu einem Freundschaftspiel. Das Problem: Zwei Tage vor dem Match hatte Bundestrainer Berti Vogts seinen Spielern "aktive Regeneration" verordnet. Eine Umschreibung dafür, ordentlich die Sau rauszulassen. Ein Sponsor hatte zum gemeinschaftlichen Umtrunk in die Sportschule Malente geladen. Das Team nahm das alkoholgetränkte Angebot dankend an und unterlag konsequenterweise wenig später gegen den Außenseiter Irland mit 0:2.

Roy Keane: Rüpel an der Seitenlinie

Teil der siegreichen irischen Mannschaft war damals ein gewisser Roy Keane. Der beinharte Mittelfeldspieler, der seine beste Zeit bei Manchester United hatte, ist mittlerweile Co-Trainer der Iren. Während seiner Karriere fiel Keane durch zahlreiche Skandale auf.

Berühmt berüchtigt ist Keanes Foul an Alf-Inge Haland. Keane hatte sich 1997 bei einem Zweikampf mit dem Norweger das Kreuzband gerissen. Vier Jahre später trafen die beiden erneut aufeinander. Kurz vor Spielende setzte Keane zum verspäteten Revanchefoul an und verletzte Haland so schwer, dass dieser seine Karriere beenden musste. In seiner Biographie schreibt Keane Jahre später, dass es seine klare Absicht war, Haland zu verletzen.

2001 geriet Keane mit dem damaligen Nationaltrainer Mick McCarthy aneinander. Nachdem der Coach es gewagt hatte Keane zu kritisieren, antwortete dieser: "Du warst ein mieser Spieler und du bist ein mieser Trainer! Der einzige Grund, warum ich mit dir zu tun habe, ist, dass du irgendwie der Trainer meines Landes bist – und du bist nicht mal Ire, du englischer Wixer."

Ein Jahr später sorgte Keane bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea für den nächsten Eklat. Nach einer Prügelei mit Torwart Alan Kelly, dem Torwarttrainer und dem Co-Trainer schickte der Verband Keane kurzerhand nach Hause. Hätte Keane sich entschuldigt, er wäre in Asien wieder willkommen gewesen. Das kam für den beleidigten Keane nicht in Frage. Ohne seinen besten Spieler schied Irland im Achtelfinale gegen Spanien aus.

Iren: Die besten Fans der Welt

Die irische Mannschaft gehört eher zum Mittelmaß des Weltfußballs. Ihre Anhänger haben sich jedoch einen besonderen Ruf erarbeitet. Nicht erst seit der EM 2012 werden sie als die besten Fans der Welt bezeichnet. Ihr stimmungsvolles Auftreten innerhalb und außerhalb der Stadien, brachte ihnen viele Sympathien ein. Obwohl die Mannschaft in Polen und der Ukraine schon in der Vorrunde ausschied, gehörten die Supporter zu den großen Gewinnern des Turniers. Sogar die Gegner zollten den "Boys in Green" regelmäßig Respekt. Doch auch mit Humor konnten sie überzeugen: Während Bundeskanzlerin Angela Merkel in Zeiten der EU-weiten Finanzkrise einen rigiden Sparkurs für Irland forderte, zeigten einige Fans im Stadion ein Plakat mit der Aufschrift "Angela Merkel thinks we're at work", zu Deutsch: "Angela Merkel denkt, wir sind bei der Arbeit".

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