Es ist wie so häufig: Medial wird eine Entscheidung verkündet, ehe sie offiziell ist. So geht es jetzt auch Stefan Kuntz als türkischem Nationaltrainer. Die Meldungen von seiner Entlassung stimmten angeblich nicht. Sagt sein Arbeitgeber, der Fußball-Verband des Landes, und kündigt eine Erklärung an.
Nach dem mutmaßlichen Aus für
Unter anderem die regierungsnahe Nachrichtenagentur DHA hatte am Vortag berichtet, dass der bis nach der Euro 2024 laufende Vertrag mit dem langjährigen deutschen U21-Nationaltrainer aufgelöst wird. Die Berichte entsprächen nicht der Wahrheit, hieß es auf der Internetseite des Verbandes. Kuntz, dessen Vertrag weiterlaufe, sei für den 20. September zu einem Gespräch eingeladen worden. Der Europameister von 1996 hat sich bislang nicht dazu geäußert.
Eine Zeitung kennt bereits die Höhe der Abfindungssumme für Stefan Kuntz
Zuvor wurden die Berichte über die Entlassung des Deutschen von einigen türkischen Kommentatoren mit Erleichterung aufgefasst. Nach der kürzlichen Niederlage der türkischen Nationalmannschaft gegen Japan und dem 1:1 in der EM-Qualifikation gegen Außenseiter Armenien war die Kritik an Kuntz deutlich lauter geworden. Einem Bericht der Zeitung "Sabah" zufolge soll der Bundesliga-Torschützenkönig von 1986 und 1994 mit rund 1,2 Millionen Euro für die frühzeitige Beendigung des Vertrages entschädigt werden.
Es bleibt vorerst unklar, ob es sich um eine Wende in der Causa Kuntz handelt. Der Coach zählt schließlich auch zum Kandidatenkreis auf den Posten als Nachfolger von Bundestrainer Hansi Flick. Sollte dies konkret werden, hätte der türkische Verband eine ganz andere Verhandlungsposition.
Joachim Löw und Vincenzo Montella werden als Kuntz-Erben gehandelt
Kuntz hatte im September 2021 einen Vertrag für drei Jahre als türkischer Nationaltrainer unterschrieben. Seine Co-Trainer sollen noch nicht über die Trennung von Kuntz informiert worden sein, hieß es. In der Türkei spekulieren Medien derweil bereits über die Nachfolge. Als einer der ausländischen Kandidaten wird neben dem Italiener Vincenzo Montella auch Weltmeistertrainer Joachim Löw gehandelt, heißt es bei DHA. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es zunächst nicht. (hau/dpa)
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