Zwei machen nicht mit: Mapi Leon und Patri Guijarro haben mitgeteilt, trotz getroffener Vereinbarungen mit dem Verband das spanische Nationalteam zu verlassen. Beide Spielerinnen hatten aufgrund eines Protests gegen RFEF bereits nicht zum Kader der Weltmeisterinnen in Australien gehört. Beide seien "mental nicht bereit, hier zu sein".
Trotz der getroffenen Vereinbarungen zwischen den spanischen Weltmeisterinnen und dem Verband RFEF kehren zwei Rebellinnen dem Weltmeister den Rücken. Mapi Leon und Patri Guijarro (beide FC Barcelona) erklärten, dass sie das Team vor den anstehenden Partien in der Nations League verlassen werden.
Zuvor war bekannt geworden, dass zwei der 23 berufenen Spielerinnen nicht bereit seien, ihren Streik zu beenden. Leon und Guijarro gehörten bereits nicht dem erfolgreichen WM-Team an, weil sie ihre Nominierung aus Protest gegen den RFEF verweigert hatten. Welchen Strafen den beiden Spielerinnen nun drohen, ist noch unklar.
Die Regierung hatte am Montagabend den streikenden Spielerinnen mit harten Sanktionen gedroht. So standen Geldstrafen zwischen 3.000 und 30.000 Euro im Raum, sowie jahrelange Sperren. Das scheint Leon und Guijarro jedoch nicht zu schrecken.
Leon: "Befinden uns nicht in der richtigen Verfassung"
"Es einfach so, dass die Situation für mich und Patri anders ist als für den Rest unserer Teamkolleginnen. Wir wussten schon vorher, dass dies nicht der richtige Weg zur Rückkehr war und wir uns nicht in der richtigen Verfassung befinden", sagte Leon. Ähnlich äußerte sich Guijarro: "Sie arbeiten an Veränderungen und natürlich unterstützen wir unseren Teamkolleginnen. Aber wir sind mental nicht bereit, hier zu sein."
Nach ihrem Streik hatten 21 Nationalspielerinnen einer Rückkehr ins Aufgebot zugestimmt. "Wir sind zu einer Reihe von Vereinbarungen gekommen, die Donnerstag ausgearbeitet und unterzeichnet werden", kündigte Victor Francos, Präsident der obersten spanischen Sportbehörde CSD, am Mittwoch an.
Verhandlungen bis in die Morgenstunden
Die Verhandlungen dauerten bis in die frühen Morgenstunden. "Die Spielerinnen haben uns gegenüber ihre Besorgnis über die Notwendigkeit tiefgreifender Änderungen innerhalb der RFEF zum Ausdruck gebracht und der Verband hat versprochen, dass diese Änderungen sofort umgesetzt werden", berichtete Francos danach.
Noch in der Nacht hatte es Berichte gegeben, wonach die Spielerinnen auf Bestätigung gewartet hätte, dass sie ohne Sanktionen das Team verlassen dürften. Dieses Szenario konnte offenbar abgewendet werden.
Dass mit den neuen Vereinbarungen endgültig Ruhe im spanischen Verband einkehrt, darf bezweifelt werden. Zu tief schienen die Gräben in den vergangenen Tagen. Für die anstehende Nations League scheint der Weltmeister aber nun immerhin ein Team auf den Platz schicken zu können. (sid/ska)
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