Diego Maradona, WM 1982, Argentinien, Brasilien, Mario Rubio Vazquez, Rote Karte, Platzverweis
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Es wirkt, als seien die beiden Saisons bei den Katalanen die Fortsetzung der für den damaligen Weltmeister Argentinien und Maradona enttäuschenden WM 1982. Damals findet in Spanien auf dem Spielfeld eine regelrechte Jagd auf den angehenden Weltstar statt. Sie endet in einer Roten Karte. Nicht aber der Jäger fliegt vom Platz, sondern der Gejagte. Maradona verliert im Duell mit dem Erzrivalen Brasilien die Nerven und tritt Batista (ganz links) um. Schiedsrichter Mario Rubio Vazquez bleibt keine Wahl.
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Vier Jahre später in Mexiko führt Maradona Argentinien zum zweiten WM-Titel nach 1978. Der überragende Spieler des Turniers befleckt seine weiße Weste jedoch mit dem Betrug im Viertelfinale gegen England, als er ein Tor mit der Hand erzielt. Maradona erklärt sich mit dem legendären Verweis auf die "Hand Gottes" für unschuldig. Sein zweites Tor an diesem Tag - nach einem atemberaubenden Solo über den halben Platz - wird genauso berühmt und ist noch dazu regulär erzielt.
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1994 in den USA bestreitet Diego Maradona seine vierte WM. Zum 4:0 über Griechenland steuert der Kapitän der Argentinier das 3:0 bei. Es ist sein achtes Tor bei einer WM - und sein letztes.
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Das vorzeitige Turnierende naht, als den damals 33-Jährigen nach dem 2:1-Erfolg über Nigeria eine Offizielle zur Dopingprobe bittet. Maradona, der für die WM-Teilnahme 14 Kilo abgespeckt hat, hat offensichtlich mit einem Dopingcocktail aus Ephedrin nachgeholfen. Schon 1991 in Neapel ist er des Kokainmissbrauchs überführt und für 15 Monate gesperrt worden. Diesmal zeigt die FIFA Maradona die Rote Karte.
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Auch privat läuft es für Maradona nicht rund. Seine Jugendfreundin Claudia Villafane (M.), seit 1989 Frau Maradona, betrügt er noch während seiner besten sportlichen Jahre, die er von 1984 bis 1991 in Neapel verbringt. Tochter Dalma (l.) hat anschließend einen unehelichen Halbbruder.
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Der begabte Junge, dessen Mutter Cristiana Sinagra heißt, schafft es in die italienische Junioren-Nationalmannschaft. Später wird Diego Maradona junior Mitglied der Beachsoccer-Auswahl Italiens. Seinen Vater lernt er erst im Alter von 17 Jahren kennen.
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Das ist im Jahr 2003. Zu diesem Zeitpunkt ist Diego senior dem Tod bereits von der Schippe gesprungen. Am 4. Januar 2000 rächt sich Maradonas Hang zum Kokain. Er erleidet in Uruguay einen Herzinfarkt. Er erholt sich in Kuba aber so gut, dass er drei Wochen später im Garten schon wieder Fußball spielen kann.
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Ein Jahr später kehrt Maradona nach Kuba zurück. Wieder mal will er von den Drogen loskommen. Zudem plagt ihn sein unübersehbares Übergewicht.
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Auch 2005, bei einem Abstecher ins Land des damaligen Sensations-Europameisters Griechenland, befindet sich der einstmals beste Fußballer des Planeten in einem bedauernswerten körperlichen Zustand. Er verschafft sich im gleichen Jahr noch Erleichterung, indem er sich erstmals den Magen verkleinern lässt.
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Nach diesem Eingriff, von dem sich Maradona erneut auf Kuba erholt, ist er zumindest äußerlich ein neuer Mensch.
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Was Maradona aus dieser Zeit bleibt, ist die Freundschaft zu seinem Gastgeber, Kubas jahrzehntelangem Machthaber Fidel Castro (M.). Hier bei einem Besuch Maradonas in Havanna im Jahr 2011. Ein weiterer Maradona-Verehrer, Venezuelas damaliger Präsident Hugo Chavez (r.) lässt es sich nicht nehmen, mit dabei zu sein.
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In halbwegs fittem Zustand ist Maradona ein gern gesehener Gast, wenn es um Benefizspiele geht. Als der Argentinier aber 2005 je 200.000 US-Dollar Gage verlangt, um Julio Cesar zu dessen Abschied und David Beckham für den guten Zweck zur Verfügung zu stehen, bekommt er einen Korb und wird von beiden wieder ausgeladen.
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Im Jahr 2005 endet ein Trip in Polizeigewahrsam. Auf dem Flughafen in Rio ärgert sich Maradona, weil er seinen Flieger verpasst hat. Die Polizei nimmt ihn nach einer Rangelei mit. Zuvor soll er Teile der VIP-Lounge zerstört und Personal der Fluggesellschaft beleidigt haben. Maradona zeigt nach seiner Rückkehr nach Buenos Aires die Stelle, an der ihn ein Polizist mit der Waffe bedroht haben soll.
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Bei der WM 2010 in Südafrika kehrt Maradona als Nationaltrainer Argentiniens auf die große Bühne zurück. Sein Verhältnis zu Journalisten, die er 1994 mal mit einem Luftgewehr von seinem Grundstück verscheucht hat, ist nach wie vor schlecht. Nach der geglückten Qualifikation für das Turnier blafft er sie an: "Denjenigen, die nicht an mich geglaubt haben, sage ich: Ihr könnt mir einen blasen."
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2012 findet Maradona in der 30 Jahre jüngeren Rocio Oliva sein Glück. Es hält nur sechs Jahre lang. Am 15. Februar 2017 wird Maradona wegen des Verdachts, Oliva geschlagen zu haben, sogar von der Polizei aus einem Hotel in Madrid abgeführt.
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2014 muss sich Maradona gegen den Vorwurf der Steuerhinterziehung verteidigen. Die 39 Millionen Euro, die der italienische Fiskus von ihm fordert, sind seiner Meinung nach längst beglichen: "Der ursprünglich strittige Betrag ist ganz vom SSC Neapel im Rahmen einer Steueramnestie 2003 gezahlt worden." Trotzdem knöpfen die Behörden Maradona während verschiedener Besuche in Italien teure Uhren und Schmuck ab.
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Als Zuschauer, wie hier am 4. Oktober 2015 während Argentiniens Rugby-WM-Spiel in Leicester gegen Tonga, ist Maradona eine tickende Zeitbombe. Davon gleich mehr. Einen Monat nach dieser Aufnahme unterzieht sich der damals 55-Jährige in Venezuela einer zweiten Magenoperation.
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Drei Jahre nach der Rugby-WM in England findet die Fußball-WM in Russland statt. Argentinien trifft - wie schon zu Maradonas Abschied 1994 - auf Nigeria. Wie damals gewinnt Argentinien mit 2:1. Den Siegtreffer der Albiceleste nimmt Maradona zum Anlass, den Mittelfinger Richtung Gegner zu recken. (Texte mit Material der AFP)