Ungeachtet der Proteste seitens Vereinen, beanspruchten Spielern und übersättigten Fans bläht die Fifa den internationalen Spielkalender weiter auf. Die bisher eher wenig beachtete Klub-WM rückt im Jahr 2025 aus dem Winter in den Sommer und dauert plötzlich einen ganzen Monat an. Ärger ist aber auch aus einem anderen Grund vorprogrammiert.

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Wenn es um Geldvermehrung geht, findet die Fifa seit Jahrzehnten immer wieder neue Wege, erfindet neue Wettbewerbe, oder sie baut vorhandene einfach aus, wie im Jahr 2025 die Klub-WM. Diese fristete bisher, terminlich platziert vor Weihnachten, eher ein Dasein im Schatten bedeutenderer Wettstreits wie der Champions League.

Nach der Sitzung des Fifa-Councils in Dschidda in Saudi-Arabien teilte der Fußballweltverband mit, die Klub-WM werde 2025 vom 15. Juni bis 13. Juli in den USA stattfinden. Das zu absolvierende Pensum für die teilnehmenden Profis: 63 Partien insgesamt und sieben Spielen für die Finalisten. Das Turnier findet dafür nicht mehr jährlich statt, sondern, in Anlehnung an den Rhythmus der WM der Nationalmannschaften, alle vier Jahre.

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Sicher mit dabei ist der deutsche Rekordmeister FC Bayern München. Aus Europa nehmen an dem neuen Format zwölf der insgesamt 32 Mannschaften teil. Neben den Bayern sind bereits die Champions-League-Sieger der Jahre 2021 bis 2023, FC Chelsea, Real Madrid und Manchester City, qualifiziert. Auch der Gewinner der laufenden Spielzeit in der Königsklasse bekommt ein Ticket. Drei weitere europäische Teams können sich noch qualifizieren. Borussia Dortmund und RB Leipzig sind dabei noch im Rennen als zweiter deutscher Klub, abhängig vom weiteren Abschneiden in der laufenden Champions-League-Saison. Mehr als zwei deutsche Starter sind nicht möglich.

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Spielergewerkschaft kritisiert Entscheidung der Fifa

Die Spielergewerkschaft Fifpro kritisierte die Fifa-Entscheidung, die eine "mangelnde Rücksichtnahme für die geistige und körperliche Gesundheit der teilnehmenden Spieler sowie eine Missachtung ihrer Privat- und Familienleben" darstelle. Der Weltverband ignoriere die Stimme der Spieler bei den Themen Gesundheit, Wohlbefinden und Leistung, teilte Fifpro in einer Stellungnahme mit.

Und der Weltverband Fifa ignoriert auch die Ansetzung der Frauen-EM. Diese soll vom 2. bis zum 27. Juli 2025 in der Schweiz ausgetragen werden. Fraglos - und gerade vor dem Hintergrund des stetig wachsenden Interesses am Frauenfußball - ist das eine mindestens unglückliche und diskutable Termin-Kollision zwischen einem Turnier der Fifa und einem der Uefa.

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