Die ÖFB-Auswahl hat im ersten ernsthaften Testspiel vor der EM den erwarteten Sieg gegen Malta eingefahren. Mit Ruhm bekleckerte sich die Elf von Marcel Koller beim knappen 2:1-Erfolg jedoch nicht. Die Elf von Marcel Koller wird sich klar steigern müssen, um am 4. Juni im letzten Test gegen die Niederlande bestehen zu können.

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Mit einem 14:0 gegen den Schweizer Sechstligisten Schluein Ilanz hatte sich das ÖFB-Team am Donnerstag für die letzten zwei Testspiele vor der EM warmgeschossen. Dementsprechend hoch war die Erwartung, dass es auch im Wörthersee-Stadion gegen Malta in einer ähnlichen Tonart weitergehen würde. Doch Malta, die Nummer 165 der FIFA-Weltrangliste, leistete dem Sieger der Qualifikationsgruppe G unerwartet großen Widerstand – und durfte sich am Schluss sogar über einen Treffer freuen.

Frühe Führung nach kapitalem Eigenfehler

Marcel Koller schickte eine gleich an drei Positionen veränderte Startaufstellung aufs Feld. Anstelle von Bayern-Star David Alaba begann Schalke 04-Spieler Alessandro Schöpf im Mittelfeld, und ÖFB-Kapitän Christian Fuchs musste auf seiner angestammten Position als linker Außenverteidiger Markus Suttner Platz machen. Im Tor kam Eintracht Frankfurts Nummer zwei, Heinz Lindner, zum Einsatz.

Und diese ÖFB-Elf ging bereits in der vierten Spielminute in Führung. Das hatten sie jedoch nicht dem eigenen Zug zum Tor, sondern einem Patzer von Andrei Agius zu verdanken: Der Innenverteidiger verdribbelte sich an der Strafraum-Grenze gegen Marko Arnautovic, welcher ihm den Ball abnahm und souverän zum 1:0 einschoss. Was der Startschuss für ein Schützenfest hätte werden können, war in der Folge das einzige Highlight einer unspektakulären Anfangsphase.

Talentprobe vom Alaba-Ersatz

Österreich präsentierte nicht annähernd das Gesicht, das man von der EM-Qualifikation kannte. Ein paar lustlose Ballwechsel im Mittelfeld, hier und da ein unpräziser hoher Ball in den gegnerischen Strafraum – mehr war nicht zu sehen. Erst ab Minute 18 begann die Elf von Marcel Koller, etwas Druck auf die Gäste auszuüben. Dabei gab Alaba-Ersatz Alessandro Schöpf eine Talentprobe ab. Der Schalker sprintete Richtung Strafraum, umkurvte nach Zuspiel von Junuzovic seinen Gegenspieler und schloss die Aktion mit einem Schuss durch die Beine von Torhüter Bonello zum 2:0 ab.

Es folgten noch zwei, drei Halbchancen, dann geriet der Sturmlauf erneut ins Stocken. Den Österreichern fehlte es nicht nur an Ideen, sondern auch am unbedingten Erfolgswillen. In Minute 39. brannte es noch einmal kurz im Strafraum der Malteser, doch Martin Harnik scheiterte nach einem starken Antritt am herausgeeilten Bonello. Die Gäste kamen hingegen nicht einmal in die Nähe des Tores. Ein Weitschuss von Gatt Baldacchino in der 33. Minute flog deutlich über das Tor von Heinz Lindner hinweg, ein abgefälschter Ball in Minute 45 rollte deutlich daran vorbei.

Seltsamer Blackout in der Schlussphase

In der zweiten Hälfte kam Ilsanker für Baumgartlinger, Arnautovic wurde wegen Magenschmerzen für Marcel Sabitzer ausgewechselt. Doch wer neue Impulse in der Offensive erwartete, wurde enttäuscht. Bis auf einen Distanzversuch von Schöpf in der 56. Minute, der sein Ziel jedoch klar verfehlte, brachte die Koller-Elf keine nennenswerte Aktion zustande. Auch nach der Einwechslung von David Alaba und Lukas Hinterseer waren Chancen Mangelware.

Dennoch sollte es nicht beim 2:0 bleiben. David Alaba erzielte in Minute 87 noch einen weiteren Treffer – allerdings auf der falschen Seite. Ohne sich davor umzusehen, spielte er den Ball zurück zum eigenen Tor. Ramazan Özcan war darauf nicht vorbereitet und konnte trotz eines Rettungsversuchs nicht mehr verhindern, dass der Ball über die Torlinie rollte. Zwar versuchte Alaba, seinen Fehler auszubügeln. Doch zwei schön herausgespielte Angriffe in der Schlussphase änderten nichts mehr am Ergebnis.

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