Thomas Tuchel büßt für sein Fehlverhalten und muss dem Champions-League-Auftakt seiner Mannschaft zusehen. Er hat aber alle Regelungen im Vorfeld getroffen - auch in Sachen Kimmich.

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Bayern Münchens Chefcoach Thomas Tuchel ärgert sich über seine Sperre zum Champions-League-Auftakt. "Es ist nicht schön, dass ich nicht an der Seitenlinie bin", sagte der Trainer des deutschen Rekordmeisters einen Tag vor der Partie gegen Manchester United am 20. September (21:00 Uhr/DAZN).

Der 50-Jährige darf nicht auf der Bank oder in der Kabine beim Team sein, weil er beim Viertelfinal-Aus in der Vorsaison die Gelb-Rote Karte kassiert hatte. Er erzählte, dass er zwar mit der Mannschaft zum Stadion fahren dürfe, sich dann aber entfernen und die Partie von einer Loge aus verfolgen müsse. Er wird vertreten von seinen Co-Trainern Zsolt Löw und Anthony Barry. Tuchel habe "volles Vertrauen, dass die Mannschaft gut vorbereitet ist und von meinen Assistenten top gecoached wird", meinte er.

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Tuchel betont, was mit Kimmich vereinbart war

Die Assistenten kümmern sich gegen Manchester United selbstverständlich auch um etwaige Aus- und Einwechslungen. Eine solche Auswechslung, die von Joshua Kimmich, hatte zuletzt im Bundesliga-Topspiel gegen Bayer Leverkusen für viele Diskussionen gesorgt. Kimmich erschien wenig erfreut darüber, den Platz vorzeitig verlassen zu müssen. Er raunte Tuchel hinter vorgehaltener Hand etwas zu. Auf die Frage, ob er sich dazu äußern wolle, antwortete er später knapp: "Fragt den Trainer!" Tuchel sieht jedoch keinen Klärungsbedarf mit dem Nationalspieler. "Nee, gab's nicht. Es waren 60 Minuten vereinbart, und daran halten wir uns - sonst brauchen wir es nicht zu vereinbaren."

Dass Kimmich "immer auf dem Feld bleiben möchte und dann vielleicht auch mal Abmachungen vergisst, dass er durch den Schmerz spielen will, das ist verständlich und überhaupt kein Problem", ergänzte Tuchel.

Außerdem habe Kimmichs angeschlagene Muskulatur nach der Partie "eine Reaktion gezeigt, er hatte ein bisschen Schmerzen im Training", berichtete Tuchel, der sich dadurch in seinem Handeln bestätigt sieht. Kimmich war mit Problemen von der Nationalmannschaft zurückgekehrt und musste daher gegen Leverkusen nach einer guten Stunde vom Platz.

Keine Einsatzbeschränkung für Kimmich gegen Manchester

Für das Duell mit Manchester gibt es wohl keine zeitliche Einsatzbeschränkung mehr, wie Tuchel ankündigte. "Heute war's gut, das ist mein letzter Stand. Ich hoffe, dass es dabei bleibt."

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Nationalspieler Jamal Musiala sei, so Tuchel, nach seinem Comeback zuletzt gegen Leverkusen wieder fit für einen möglichen Einsatz von Beginn an, wenn auch nicht über die gesamten 90 Minuten. Auch Offensivakteur Kingsley Coman, der gegen Leverkusen wegen muskulärer Probleme noch fehlte, werde in den Kader zurückkehren. Der Franzose hatte am Tag vor dem Manchester-Spiel ebenso wie der lange verletzte Neuzugang Raphael Guerreiro mit der Mannschaft trainiert - für Guerreiro komme ein Comeback aber zu früh.

Harry Kane träumt vom CL-Endspiel "dahoam"

Besonders im Fokus stehen wird Harry Kane in dessen erstem internationalem Duell für die Bayern und dann auch noch gegen ein Team aus England. "Die Champions League zu gewinnen, da würde ein Traum wahr werden", sagte der Stürmer. "Und ein Finale in Wembley wäre nochmal etwas Besonderes für mich, es ist mein Nationalstadion. Aber das ist noch sehr weit entfernt." 2013 gewannen die Bayern in Wembley den Titel im rein deutschen Endspiel mit 2:1 gegen Borussia Dortmund. Kane wolle sich von solchen Aussichten - einem Endspiel in seiner Heimatstadt London - nicht ablenken lassen, sagte der im Sommer für 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur verpflichtete Nationalspieler. (dpa/sid/hau)

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