In der zu Ende gegangenen Bundesliga-Saison haben sich einige Teams im Rahmen ihrer Möglichkeiten bewegt. Doch es gibt auch Mannschaften, die am Ende deutlich besser oder schlechter als erwartet in der Tabelle dastehen. Ein Überblick über die Überraschungsteams der Saison.

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Die Bundesliga-Saison 2023/24 ist Geschichte. Der FC Bayern ist erstmals seit zwölf Jahren mal wieder nicht deutscher Meister, was aber vor allem an der überragenden Leistung des neuen deutschen Meisters liegt. Im Tabellenkeller sorgte Darmstadt früh für klare Verhältnisse, was am Ende aber nur wenige überraschte. Doch es gab auch Überraschungen in der dieser Saison - sowohl im Positiven als auch im Negativen.

Die negativen Überraschungen der Bundesliga

Union Berlin

Wie groß war der Jubel am Ende der vergangenen Saison: Union Berlin spielt Champions League! Die Köpenicker, die erst im Sommer 2019 in die Bundesliga aufgestiegen waren, hatten es unter Trainer Urs Fischer geschafft, sich Saison für Saison zu steigern. So folgten auf Tabellenplatz elf und sieben in den ersten beiden Saisons sogar Platz fünf und schließlich der für die Königsklasse berechtigende vierte Platz.

Doch von diesem märchenhaften Aufstieg war in der nun abgeschlossenen Saison nichts mehr zu sehen. Der Hauptstadtklub versuchte, sich vor der Saison mit namhaften Spielern zu verstärken. Doch Leonardo Bonucci, Kevin Volland und Robin Gosens schafften es nicht, den Klub auf ein höheres Niveau zu heben. Im Gegenteil: Union stürzte bereits früh in der Saison in den Tabellenkeller und auch der eigentlich unvorstellbare Rauswurf von Trainer Fischer hatte nicht den gewünschten Effekt.

Zwar retteten sich die Eisernen am letzten Spieltag gerade noch auf den 15. Tabellenplatz, der Eindruck einer durch und durch verkorksten Saison bleibt trotzdem bestehen.

1. FC Köln

Eigentlich sah alles wieder so rosig aus in Köln. Trainer Steffen Baumgart hatte den FC in seiner ersten Saison auf einen sehr starken siebten Tabellenplatz geführt. Die folgende Saison beendete Köln im gesicherten Mittelfeld. Doch in der jüngsten Saison lief es nicht mehr für die Geißböcke. Im vergangenen Dezember wurde Baumgart schließlich entlassen. Köln hatte zu dem Zeitpunkt nur zehn Punkte auf dem Konto und lag auf dem 17. Platz.

Am selben Tag wurde zudem verkündet, dass der internationale Sportgerichtshof (CAS) die Transfersperre für zwei Transferperioden bestätigt hat. Der Verein darf damit bis zum 1. Januar 2025 keine Transfers tätigen. Auch unter dem neuen Trainer Timo Schultz konnte sich der FC nicht aus dem Keller befreien und musste so am letzten Spieltag den direkten Abstieg hinnehmen. Auf den Verein warten in der 2. Liga ohne die Erlaubnis, Transfer zu tätigen, nun schwierige Zeiten.

VfL Wolfsburg

Knapp verpasste der Klub in der vergangenen Saison unter Trainer Niko Kovac die Teilnahme am internationalen Wettbewerb. In der folgenden Spielzeit sollte dieser Sprung unbedingt gewinnen. Dafür nahm der VfL auch ordentlich Geld in die Hand und zahlte knapp 75 Millionen Euro für neue Spieler.

Doch Wolfsburg rutschte nach einem soliden Start immer weiter ab und verlor das Ziel Europa aus den Augen. Der Verein reagierte, entließ Kovac und installierte Ralph Hasenhüttl als seinen Nachfolger. Unter dem Österreicher könnte immerhin ein komplettes Abrutschen in den Tabellenkeller verhindert werden, der zwölfte Tabellenplatz ist am Ende aber trotzdem eine Enttäuschung.

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Die positiven Überraschungen der Bundesliga

Bayer Leverkusen

Die Entwicklung, die die Werkself seit der Amtsübernahme von Trainer Xabi Alonso im Oktober 2022 durchgemacht hat, sucht ihresgleichen. Der Spanier hat die Mannschaft vom vorletzten Tabellenplatz zunächst in die Europa League und in der Folgesaison zur ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte geführt. Dazu ist Leverkusen die erste Mannschaft, die in einer Bundesliga-Saison ungeschlagen geblieben ist.

Im DFB-Pokal und in der Europa League steht Bayer zudem im Finale und hat damit noch die Chance auf das "kleine Triple". Damit hätte Ende September 2022, als Leverkusen gerade mit 0:4 den Bayern unterlag und auf den 17. Tabellenplatz rutschte, vermutlich niemand gerechnet.

VfB Stuttgart

Eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie Alonso bei Leverkusen schreibt Sebastian Hoeneß beim VfB Stuttgart. Der Neffe von Uli Hoeneß übernahm das Traineramt beim VfB im April 2023. Damals stand der Klub auf dem letzten Tabellenplatz mit fünf Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Hoeneß war bereits der vierte Stuttgarter Trainer in der laufenden Spielzeit. In den verbleibenden Spielen stabilisierte Hoeneß das Team und erreichte noch die Relegation, die Stuttgart gegen den Hamburger SV souverän für sich entschied.

In der folgenden Saison spielte Stuttgart von Anfang an oben mit und knickte, entgegen der allgemeinen Erwartung, niemals ernsthaft ein. Am Ende wurde die Leistung mit der Vize-Meisterschaft noch vor dem FC Bayern und der ersten Champions-League-Teilnahme seit der Saison 2009/10 belohnt.

1. FC Heidenheim

Als Heidenheim in der vergangenen Saison erstmals in der Vereinsgeschichte in die Bundesliga aufstieg, waren sich beinahe alle schnell einig, dass der Klub aus Baden-Württemberg direkt wieder absteigen würde. Am Ende der Debütsaison in der Bundesliga muss man sagen: Heidenheim rund um seinen Trainer Frank Schmidt hat alles Skeptiker verstummen lassen.

Zu keinem Zeitpunkt der Saison hatte der Klub irgendetwas mit dem Abstieg zu tun und belegt am Ende einen entspannten achten Tabellenplatz im gesicherten Mittelfeld und darf unter Umständen sogar noch von Europa träumen. Besondere Belohnung: Mit Jan-Niklas Beste wurde sogar ein Spieler für die Deutsche Nationalmannschaft nominiert.

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