• Die Bundesliga darf sich wieder auf Fans freuen.
  • Diese müssen bei der Rückkehr ins Stadion aber einiges beachten.

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Die Zeit der Geisterspiele ist trotz der Furcht vor Delta und dem schlechten Beispiel der Superspreader-EM vorbei: Die Politik hat der Bundesliga grünes Licht für eine Zuschauer-Rückkehr in der anstehenden Saison gegeben.

Demnach ist pro Stadion eine maximale Auslastung von 50 Prozent erlaubt, die Zuschauerzahl ist aber bei 25.000 gedeckelt. Durch den Beschluss der Bundesländer vom Dienstag soll ein Flickenteppich aufgrund unterschiedlicher Regelungen verhindert werden.

Zuschauerzahl von Infektionsgeschehen abhängig

"Wir haben bundesweit Erfolge bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie erzielt. Das zeigen das niedrige Infektionsgeschehen und die positive Entwicklung der Impfkampagne", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller in seiner Eigenschaft als derzeitiger Vorsitzender der Ministerpräsidenten-Konferenz.

"Dadurch gewinnen wir Spielräume, wieder Zuschauerinnen und Zuschauer bei großen Sportveranstaltungen, bei anderen Großveranstaltungen und vor allem bei großen und uns wichtigen kulturellen Events zuzulassen."

Die Regelung hängt allerdings erneut an der Corona-Inzidenz. Falls diese am Austragungsort über 35 liegt und "das Infektionsgeschehen nicht klar eingrenzbar" ist, sind maximal 5.000 Zuschauer erlaubt.

Ins Stadion dürfen nur geimpfte, genesene oder getestete Fans. Die Maskenpflicht gilt bis zum Erreichen des Platzes, die Nachverfolgung von Infektionsketten durch die personalisierte Tickets ist Pflicht, "erkennbar alkoholisierten Personen" muss der Zutritt verweigert werden.

Lauterbach über Zuschauer-Rückkehr: "Halte das im Großen und Ganzen für vernünftig"

Karl Lauterbach bewertet das Konzept positiv. "Ich halte das im Großen und Ganzen für vernünftig", sagte der SPD-Gesundheitsexperte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): "Ich glaube, dass das so funktionieren wird."

Das Ganze hat allerdings einen Haken: Die Vorgaben, die immer von den lokalen Behörden genehmigt werden müssen, sollen vorerst nur bis zum 11. September gelten. Da die Liga Mitte August startet, sind also lediglich vier Wochen abgedeckt.

Allerdings stellt der Beschluss "in Aussicht, bei fortschreitenden Impfungen und allgemeiner Verbesserung der pandemischen Situation weitere Erleichterungen in Richtung Normalbetrieb" vorzunehmen.

Müller mahnte allerdings gleichzeitig zur Vorsicht. "Fest steht aber gerade mit Blick auf die Gefahren neuer Virusvarianten, dass wir weiter vorsichtig sein müssen, denn die Pandemie ist keineswegs vorbei", äußerte der SPD-Politiker.

"Ich appelliere an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Veranstaltungen und nach wie vor auch an alle Bürgerinnen und Bürger, Regeln und Vorgaben weiterhin zu respektieren und zu beachten. Wir dürfen und wollen keine vierte Welle der Pandemie riskieren."

Vor allem Seifert hatte massiven Druck ausgeübt

Allerdings verzichten einige Bundesländer "aufgrund der konkreten eigenen Situation darauf, die Möglichkeiten des vorgegebenen Rahmens der Vereinbarungen voll auszuschöpfen". So will Bayern maximal 35 Prozent Auslastung und höchstens 20.000 Zuschauer erlauben.

Zuletzt hatten die Ligabosse um DFL-Boss Christian Seifert ("Ich sehe derzeit wenig Gründe, um in der zweiten Jahreshälfte nicht schrittweise zum Normalbetrieb von Großveranstaltungen jeglicher Art zurückzukehren") massiven Druck auf die Entscheidungsträger ausgeübt. Sogar Klagen standen im Raum, weil die Angst vor Pleiten immer größer wurde.

"Ein zweites Jahr nur mit Geisterspielen bedroht all die Klubs in ihrer Existenz, die im Wesentlichen auf Eigenerlöse angewiesen sind", sagte Vorstandssprecher Axel Hellmann von Eintracht Frankfurt. Auch Klubchef Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund wurde deutlich: "Was ist, wenn die ersten Geimpften klagen, warum sie nicht ins Stadion dürfen? Warum sind wir nicht bereit, das wieder zuzulassen?"

Präsident Herbert Hainer von Rekordmeister Bayern München war bereits am Montag "fest davon überzeugt, dass wir mit Zuschauern starten". (dpa/msc)

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