Der Schalker Leroy Sané wird von Top-Klubs umworben. Was macht den Jungstar so begehrt? Kann Schalke ihn halten? Und welche Rolle spielt sein Vater Souleyman?

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Es ist erst ein paar Monate her, da sagte Souleyman Sané, dass sein Sohn noch gar nichts erreicht habe. Leroy Sané hatte erst ein paar Spiele in der Bundesliga bestritten, ein paar in der Champions League und ab und an mal ein Tor erzielt.

Nun sind in dieser Saison noch ein paar Spiele und ein paar Tore dazugekommen, und offenbar hat das gereicht, um den Schalker Profi zu einem der begehrtesten Spieler in der Bundesliga werden zu lassen.

Englische Top-Klubs jagen Sané

Nahezu täglich überschlagen sich die Meldungen, wonach ein Top-Klub nach dem anderen den erst 20 Jahre alten Offensivspieler gerne verpflichten möchte.

Mal vermeldet eine Zeitung, Manchester United sei an ihm dran. Dann heißt es, der Stadtrivale Manchester City wolle Sané für 55 Millionen Euro verpflichten.

Und an einem anderen Tag wiederum sollen auch Real Madrid und der FC Barcelona ihr Interesse bekundet haben. All das sind Gerüchte.

Fakt aber ist: Leroy Sané ist ein Versprechen für die Zukunft, das vielen Klubs viele Millionen Euro wert ist. Wer aber ist dieser junge Mann und was zeichnet ihn als Fußballer aus?

Vater Souleyman Sané "Jahrhundertspieler" bei Wattenscheid

Um den Fußballer Leroy Sané zu erklären, landet man wieder bei seinem Papa Souleyman. Der war in den achtziger und neunziger Jahren ein spektakulärer Fußballer, der von seiner enormen Schnelligkeit lebte.

Bei der SG Wattenscheid wurde er zum "Jahrhundertspieler" gewählt. Souleyman Sané aber war nicht nur ein sehr guter Fußballspieler, sondern auch eine starke Persönlichkeit.

Rassismus war zur damaligen Zeit noch gang und gäbe in den Fußballstadien. "Neger raus"-Rufe und Affenlaute musste der Sohn eines senegalesischen Diplomaten über sich ergehen lassen.

Souleyman Sané ließ sich nicht einschüchtern, prangerte den Fremdenhass an und trug dazu bei, dass in den Fußballstadien der Rassismus leiser wurde. Leroy profitiert von den Erfahrungen seines Vaters im Bundesligabetrieb.

Als Fußballer, das gibt Souleyman Sané heute selbst zu, hatte er nicht das Talent seines Sohnes. Der ist genauso dynamisch wie sein Vater, aber technisch noch wesentlich beschlagener, weshalb ihn Bundestrainer Joachim Löw auch zur Nationalmannschaft holte.

Sanés ehemaliger Jugendtrainer beim FC Schalke 04, Norbert Elgert, bezeichnete Leroy Sané im Interview mit focus.de als "exzellenten Schnittstellenläufer" mit einem "hohen Anteil an schnellen Muskelfasern".

Kann Schalke den Youngster halten?

Diese Eigenschaften machen Sané zu dem Fußballer, um den sich derzeit so vieles dreht. Jetzt geht es vor allem um die Frage, ob Schalke ihn halten kann.

So vermeldete die "Bild"-Zeitung jüngst, dass der Spieler eine Ausstiegsklausel habe. Für 37 Millionen Euro könne Sané den Verein im Sommer verlassen.

Prompt kam das Dementi von Schalke. "Weder in diesem Winter noch im Sommer greift eine Ausstiegsklausel bei Leroy Sané", teilte Manager Horst Heldt via Twitter mit.

Ob mit oder ohne Ausstiegsklausel stehen die Chancen für den FC Schalke 04 gut, dass Sané dem Bundesligisten erst einmal erhalten bleibt.

Schon so manche Karriere kam ins Trudeln, weil junge Spieler zu schnell zu viel wollten.

Das weiß natürlich auch Souleyman Sané, der sich - sollte sich Leroy weiter so entwickeln - aber immer schwerer tun dürfte mit der Behauptung, sein Sohn habe noch nichts erreicht.

Denn wenn man ehrlich ist, hat Leroy jetzt schon einiges erreicht: Er ist in diesem Winter so etwas wie die begehrteste Ware, die der deutsche Fußball zu bieten hat.

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