Dortmunds Jadon Sancho im Auswärtsspiel bei Werder Bremen
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Kevin Keegan (Hamburger SV)
Der 63-malige Nationalspieler ist die Sensations-Verpflichtung der Bundesliga im Sommer 1977. Der Hamburger SV, Europapokalsieger der Pokalsieger holt den Star des FC Liverpool, damals Europapokalsieger bei den Landesmeistern. Keegan spürt den Druck und kommt im ersten Jahr in der fremden Umgebung überhaupt nicht klar. In nur 25 Bundesligaspielen trifft er sechsmal - und will eigentlich wieder weg aus Hamburg.
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Doch in der Saison 1978/79 platzt der Knoten bei Europas Fußballer des Jahres 1978. Keegan und der HSV finden zusammen, die Sprachbarriere verschwindet, die Bindung zu den Mitspielern entsteht, am Ende springt die erste Meisterschaft des Klubs nach 19 Jahren heraus. Keegan hat alle Bundesligaspiele bestritten und 17-mal getroffen. Dazu kommen vier Torvorlagen. Er wird erneut zu Europas Fußballer des Jahres gekürt. Nach der Saison 1979/80 aber (neun Bundesligatore in 31 Partien) kehrt Keegan, den sie in Hamburg die "Mighty Mouse" nennen, auf die britische Insel zurück und spielt bis 1982 für den FC Southampton und bis 1984 für Newcastle United.
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Tony Woodcock (1. FC Köln und Fortuna Köln)
Der 42-malige Nationalspieler ist im Herbst 1979 mit einer Ablösesumme von umgerechnet 1,25 Millionen Euro, die der 1. FC Köln an Nottingham Forest überweist, der damals teuerste Bundesliga-Zugang. In seiner ersten Saison kommt Woodcock auf nur sieben Tore in 20 Partien. 1980/81 ist seine Quote noch schlechter: sechs Treffer in 29 Begegnungen in der Bundesliga.
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Doch in der Saison vor der WM in Spanien, bei der es Woodcock auch mit der deutschen Nationalmannschaft zu tun bekommt, läuft es mit 15 Toren in 32 Bundesligapartien bestens. Der Durchbruch ist geschafft. Trotzdem entscheidet sich der Engländer, die Jahre von 1982 bis 1986 daheim beim FC Arsenal London zu verbringen.1986 kehrt er zum FC nach Köln zurück und trifft in zwei Jahren in 50 Bundesligapartien noch elfmal.
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Nachdem er sich innerhalb der Stadt dem Rivalen Fortuna anschließt, gelingen Woodcock bis 1990 in 37 Zweitligaspielen noch fünf Tore.
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Peter Hobday (TuS Schloß-Neuhaus, Stuttgarter Kickers, Hannover 96, Eintracht Frankfurt, SC Paderborn, Arminia Bielefeld, Rot-Weiss Essen, LR Ahlen)
In die englische Nationalmannschaft gelangt Peter Hobday nicht. Dafür aber legt der gebürtige Londoner in Deutschland eine Profi-Karriere hin, die 18 Jahre andauert. 1980 wechselt der damals 19-Jährige vom FC Gillingham zur TuS Schloß-Neuhaus, die später im SC Paderborn aufgeht, für den Hobday zwischen 1992 und 1994 aktiv ist. Das natürliche Habitat des defensiven Mittelfeldspielers ist die 2. Bundesliga. In der spielt er 115-mal für die Stuttgarter Kickers (im Bild), häufiger als für jeden anderen seiner Klubs.
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Der heißt zwischen 1986 und 1988 Hannover 96. Mit den Niedersachsen steigt Hobday 1987 in die Bundesliga auf, in der er mit 26 Jahren debütiert. 33 seiner 61 Bundesligapartien absolviert Hobday für den deutschen Meister von 1954. Er trifft viermal für 96 ins Tor.
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Weitere siebzehn Spiele und ein Tor kommen bei Eintracht Frankfurt hinzu.
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Im reifen Alter von 35 Jahren und nach sechs Jahren Bundesligapause fügt Hobday in der Saison 1996/97 mit Aufsteiger Arminia Bielefeld (im Bild) seiner Bilanz noch elf Bundesligaspiele hinzu. Nach sieben abschließenden Zweitligaspielen für Rot-Weiss Essen in der Saison 1996/97 ist für Hobday 1997/98 nach sieben Einsätzen für den LR Ahlen in der Regionalliga West/Südwest Schluss. Er ist damals 37 Jahre alt.
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Owen Hargreaves (FC Bayern München)
Der 42-malige Nationalspieler hält mit 145 Partien noch den Rekord für den Engländer mit den meisten Bundesligaeinsätzen. Geboren und aufgewachsen im kanadischen Calgary schließt sich Hargreaves als 16-Jähriger der Jugend des FC Bayern München an. 20 Jahre später, vor der Saison 2007, wechselt Hargreaves als gestandener Bundesliga- und Nationalspieler für die Ablösesumme von 25 Millionen Euro zu Manchester United.
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Bis dahin hat Hargreaves bereits den Weltpokal, zweimal die Champions League, viermal die deutsche Meisterschaft und dreimal den DFB-Pokal gewonnen. Zudem ist Hargreaves Mitglied der englischen Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften 2022 und 2006 und bei der Europameisterschaft 2004. In England holt er mit ManUnited noch drei Meisterschaften und eine mit Manchester City, nach der er 2012 im Alter von 31 Jahren seine Laufbahn beendet.
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Jadon Sancho (Borussia Dortmund)
Bisher hat der schnelle und trickreiche Außenstürmer 23 Länderspiele für England bestritten. Um jedoch für sein Heimatland interessant zu werden, ist Sancho den Umweg über Deutschland gegangen. Als 17-Jährigen lässt 2017 Manchester City Sancho Richtung Dortmund ziehen. Von dort holt vor der Saison 2021/22 Manchester United ihn für 85 Millionen Euro Ablösesumme zurück auf die Insel.
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Sein Glück aber findet Sancho in der Premier League nicht. Er sitzt bei ManUnited oft nur auf der Bank, kommt in seinen ersten beiden Jahren auf nur 55 von 76 möglichen Einsätzen. Nach dem Jahreswechsel 2023/24 entscheidet sich Sancho für eine Rückkehr zum BVB. Für den hat er zuvor in 104 Bundesligaspielen 38-mal getroffen.
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Jude Bellingham (Borussia Dortmund)
Bisher 27 Länderspiele für England hat mit Jude Bellingham ein weiterer Spieler bestritten, der als Nobody aus England nach Dortmund kommt und im Trikot des BVB für Aufsehen sorgt. Auch Bellingham, ist, wie Sancho drei Jahre zuvor, erst 17 Jahre alt, als er 2020 ein Schwarz-Gelber wird. Er kostet die Borussia schon damals mehr als 30 Millionen Euro Ablöse.
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Binnen drei Jahren steigert Bellingham in 92 Bundesligaspielen seinen Marktwert von elf auf 120 Millionen Euro und ist in Dortmund nicht mehr zu halten. Im Alter von 20 Jahren nimmt Bellingham das Angebot von Real Madrid an. Der dynamische, zweikampfstarke, mitunter aber auch hitzköpfige Mittelfeldlenker hat eine große Zukunft vor sich, bisher aber noch kein Match in der englischen Premier League bestritten.
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Harry Kane (FC Bayern München)
In bisher 89 Länderspielen für England hat Harry Kane 62 Tore erzielt, mehr als jeder andere englische Nationalspieler vor ihm. Kane, der in seiner Jugend für Arsenal London, den FC Watford und Tottenham Hotspur gespielt hat, ist bis 2013 ein sogenannter Wandervogel, spielt nach seinem Wechsel aus Leicester aber ein Jahrzehnt am Stück für die Spurs.
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Als 30-Jähriger jedoch wagt Kane im Sommer 2023 den Schritt ins Ausland, wechselt für die Bundesliga-Rekord-Ablösesumme von 95 Millionen Euro zum FC Bayern München. Den Wechsel begleitet viel öffentliche Skepsis, aber auch eine ebenso große Erwartungshaltung. Und Kane wird ihr auf Anhieb gerecht. Er lässt mit 30 Bundesligatoren in den ersten 25 Begegnungen nicht nur erkennen, sein Geld wert zu sein, sondern auch seinen legendären Vorgänger als Mittelstürmer in München, Robert Lewandowski, vergessen. Kane ist in der Bayern-Elf vom Start weg eine Führungsfigur und sich für weite Wege nicht zu schade.