Daniel van Buyten (Mitte) und Sergej Barbarez mit fragwürdigen Blicken bzgl. an Hoyzer
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Erst suspendiert, dann arbeitslos
Der jüngste Schiedsrichter-Skandal: Nachdem ein Video in den Sozialen Medien auftaucht, in dem er den damaligen Liverpool-Trainer Jürgen Klopp beleidigt, wird der englische Unparteiische David Coote vorübergehend suspendiert. Nur wenige Tage später spitzt sich die Lage zu: Die britische Zeitung "The Sun" veröffentlicht ein Video, das den Schiedsrichter beim Schnupfen eines weißen Pulvers zeigt. In der Folge verliert Coote seinen Job als Premier-League-Schiedsrichter.
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Rote Karte für den falschen Spieler
Im Ligue-1-Spiel zwischen dem OSC Lille und der ES Troyes AC am 14. Oktober 2017 schickt der französische Schiedsrichter Hakim Ben El Hadj den falschen Spieler mit glatt Rot vom Platz. Die Entscheidung kurz vor Ende des Spiels lautet: Notbremse und Elfmeter gegen Lille. Dies ist auch grundlegend nicht falsch, jedoch täuscht sich Hadj im Spieler. Auch nach Protesten des Lille-Teams lässt sich der Schiri nicht überstimmen und bleibt bei seiner Entscheidung, den falschen Spieler des Platzes zu verweisen. Der darauffolgende Elfer ist drin, das Spiel endet 2:2.
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Mittelfinger an die Zuschauer
Fifa-Referee Massimo Busacca aus der Schweiz verliert im Pokalspiel zwischen dem FC Baden und dem BSC Young Boys im September 2009 die Beherrschung. "Busacca, du Arschloch": So wird er angeblich von den Bern-Anhängern beschimpft. Nach diesen Rufen der Fans reagiert der Schiedsrichter auf seine ganz eigene Art und Weise und zeigt ihnen den Mittelfinger. Er bereut die Aktion schnell, wird jedoch für drei Spiele gesperrt.
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Der Halbzeitpfiff nach 32 Minuten
Im November 1975 leistet sich der deutsche Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder beim Bundesligaspiel zwischen Bremen und Hannover einen echten Fauxpas. Er pfeift nach gerade einmal 32 Minuten bereits zur Halbzeit. Nach dem Realitätscheck, den es von seinem Assistenten gibt, lässt er zunächst weiterspielen und läutet dann elf Minuten später zum Pausentee – immer noch 90 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. Nicht ganz unschuldig daran ist wohl der Alkoholpegel von Ahlenfelder. Vor dem Spiel hatte dieser sich nämlich nach eigenen Aussagen noch ein Bier und ein Malteser genehmigt. Man munkelt, dass man noch heute den "Ahlenfelder" rund ums Weserstadion bestellen kann.
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Cucurellas Handspiel bei der EM
Jeder Deutschland-Fan wird sich an die Szene erinnern, in der Jamal Musialas Schuss in der Verlängerung des EM-Viertelfinals gegen Spanien im Strafraum von Marc Cucurellas Hand geblockt wird. Die (für alle überraschende) Entscheidung: kein Elfmeter. Schiedsrichter Anthony Taylor sieht sich die Szene im Anschluss nicht einmal auf dem Bildschirm an. Der Aufschrei ist groß, die DFB-Elf verliert das Spiel schließlich durch einen späten Nackenschlag der Spanier. Der Traum vom Titel bei der Heim-EM ist dahin. Einige Monate später räumt die Uefa den Fehler ein und gesteht, dass die Entscheidung Elfmeter die richtige gewesen wäre.
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Manzano pfeift Real den Sieg weg
Am 2. März 2024 köpft Jude Bellingham Real Madrid zum 3:2 und damit zum Last-Minute-Sieg gegen Valencia. Pustekuchen! Denn Schiedsrichter Jesús Gil Manzano pfeift die Partie bereits bei der Flanke zuvor aus unerklärlichen Gründen ab. Real Madrid regt sich in der Folge – zurecht – über den zu frühen Abpfiff auf, zu allem Übel sieht der vermeintliche Siegtorschütze Bellingham dann auch noch wegen seiner vehementen Beschwerden die Rote Karte.
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Wettskandal um Hoyzer
Ohne Zweifel der größte Schiedsrichter-Skandal in Deutschland: Im Jahr 2004 pfeift Robert Hoyzer das Pokalspiel zwischen dem HSV und Regionalligist Paderborn. Mit zwei mehr als fragwürdigen Elfmetern und einer Roten Karte gegen die Hamburger sorgt Schiri Hoyzer dafür, dass Paderborn am Ende mit 4:2 gewinnt. Hoyzer pfeift sich mit diesen Fehlentscheidungen in den Fokus. Vier Monate später stellt sich heraus, dass er in Wettskandale verwickelt ist. Eine Haft- und Geldstrafe folgt, danach zieht sich der ehemalige Schiedsrichter völlig aus der Öffentlichkeit zurück.
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Kießling mit dem Phantomtor
Eines der kuriosesten Tore, gleichzeitig eine der größten Fehlentscheidungen im deutschen Fussball, ereignet sich 2013 bei der Partie Hoffenheim gegen Leverkusen. In der 70. Minute kommt eine Flanke von der linken Seite und Bayer-Stürmer Stefan Kießling köpft den Ball ans Außennetz. Folgerichtig sollte die Entscheidung eigentlich Abstoß sein. Eigentlich. Denn Schiedsrichter Felix Brych gibt das Tor für Leverkusen. Der Grund für die skurrile Fehlentscheidung: Ein Loch im Außennetz, durch das es so aussieht, als wäre der Ball im Tor gelandet. Sämtliche Prosteste der TSG helfen nichts, am Ende verlieren die Hoffenheimer mit 1:2.
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Moreno lässt Italien brodeln
Bei der WM 2002 sorgt Schiedsrichter Byron Moreno für große Aufregung im Achtelfinale zwischen Italien und Südkorea. Der Mann aus Ecuador pfeift zunächst einen mehr als fragwürdigen Strafstoß für Südkorea. Allerdings kann Gianluigi Buffon im italienischen Tor parieren. Die Italiener gehen wenig später mit 1:0 in Führung. In der 72. Minute lässt Moreno dann einen rotwürdigen Tritt vom Südkoreaner Sun Hong Hwang ungeahndet. Wenig später gibt er dann einen relativ klaren Elfmeter für Italien nicht. Kurz vor Schluss gleicht Südkorea aus und es geht in die Verlängerung. In der 104. Minute sieht Francesco Totti wegen einer angeblichen Schwalbe Gelb-Rot. Kurz vor Schluss wird Damiano Tommasi dann aus vielversprechender Position zurückgepfiffen – spätestens jetzt sind die Italiener auf 180. Am Ende trifft Südkorea zum 2:1-Siegtreffer.
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Verein verklagt Schiedsrichter nach verpasstem Aufstieg
Im Juni 2024 spielen Gimnàstic de Tarragona und der FC Málaga um den Aufstieg in die zweite spanische Liga. Nachdem Tarragona das Hinspiel mit 1:2 verliert, geht es im Rückspiel für sie um alles. Allerdings scheitert der Aufstieg an einem Last-Minute-Treffer in der Verlängerung, der Málaga das 2:2 und damit den Aufstieg beschert. Die Katalanen setzen in der Folge sogar eine Detektei ein. Der Grund: ein Platzverweis, der wohl auch vor dem Spiel bereits angekündigt worden war. Ab der 63. Spielminute geht es für Tarragona nur noch zu zehnt weiter. Genau wie geplant? Schiedsrichter Eder Mallo Fernández soll das Ergebnis absichtlich verfälscht haben. Laut Medienberichten wird er vom Verein auf fünf Millionen Euro Schadenersatz verklagt.
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Bayern wird aus der Champions League gepfiffen
Im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinals 2017 reist Bayern nach Madrid, um gegen Real zu spielen. Ein Duell, in dem es zu etlichen strittigen Entscheidungen von Schiedsrichter Viktor Kassai (Ungarn) kommt: Eigentlich hätte Reals Casemiro Gelb-Rot bekommen müssen. Noch dazu erzielt Cristiano Ronaldo zwei Tore, die aus einer klaren Abseitsposition entstanden sind. Beide Treffer bleiben jedoch bestehen. Robert Lewandowski wird beim Stand von 1:0 für die Bayern fälschlicherweise bei einer guten Chance wegen Abseits zurückgepfiffen. Eine insgesamt sehr unglückliche Leistung von Kassai, der folgerichtig vom "kicker" mit der Note 6 bewertet wird. Die Münchner scheiden am Ende des Tages aus und hätten sich wohl damals schon den VAR gewünscht, der zumindest die Abseitssituationen besser bewertet hätte.
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Das Wembley-"Tor"
Lange vor der Torlinientechnologie, genauer gesagt beim WM-Finale 1966 zwischen England und Deutschland, steht der Brite Geoff Hurst im Fokus. Sein strammer Schuss prallt von der Latte auf die Linie und dann aus dem Tor – Deutschland klärt in letzter Not zur Ecke. Der Schweizer Unparteiische Gottfried Dienst entscheidet zunächst auch auf Eckstoß. Erst nach Rücksprache mit dem Linienrichter Tofiq Bəhramov revidiert er seine Entscheidung auf Tor. Zu Unrecht. Oder doch nicht? England gewinnt die Partie jedenfalls in der Verlägerung und wird Weltmeister. Genau 44 Jahre später, zur WM 2010, kommt es wieder im Spiel zwischen England und Deutschland zu einer kritischen Szene. Englands Frank Lampard feuert einen Distanzschuss an die Unterkante der Latte und ins Tor. Doch Schiedsrichter Jorge Larrionda bewertet die Situation anders. Er entscheidet auf kein Tor.
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Die Hand Gottes
Eine Mischung aus Nostalgie, grober Fehlentscheidung und Fußball-Wahnsinn ist wohl diese Szene des WM-Halbfinals zwischen Argentinien und England im Jahr 1986. Diego Maradonna erzielt das 1:0 für Argentinien mit der Hand. Doch zum Ärger der Engländer wird nicht auf Freistoß entschieden, sondern auf Tor. Der tunesische Schiedsrichter Ali Bin Nasser übersieht anscheinend das klare Handspiel. Argentinien gewinnt letzlich die WM. Was bleibt, ist die "Hand Gottes" von Maradonna und die fatale Fehleinschätzung des Schiedsrichters, die für Fußball-Geschichte sorgte.
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Skandal-Rot nach "Foul" an Schiedsrichter
Im Februar 2018 überschlagen sich die Ereignisse im Ligue-1-Topspiel zwischen Nantes und Paris, als Schiedsrichter Tony Chapron Nantes-Verteidiger Diego Carlos kurz vor Schlusspfiff die Gelb-Rote Karte gibt. Doch was ist passiert? Bei einer Rückwärtsbewegung von Nantes läuft Carlos dem Unparteiischen unabsichtlich um. Chapron reagiert blitzschnell und tritt völlig unverständlicherweise gegen den Verteidiger nach. Zu allem Überfluss zeigt er Carlos anschließend noch die Gelbe Karte – es ist seine zweite der Partie, der Spieler fliegt vom Platz. Der Skandal-Platzverweis hat aber Folgen für Chapron: Der französische Fussballverband suspendiert den Referee für drei Monate und setzt ihn zusätzlich noch auf Bewährung.
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Helmers Phantomtor
Die Bundesliga und Phantomtore haben eine kleine Tradition. So wird auch Nürnberg im Jahr 1994 Zeuge davon, wie Bayern-Spieler Thomas Helmer den Ball am Tor vorbeispitzelt, Schiedsrichter Joachim Osmers (links im Bild) aber auf Tor entscheidet. Eine verrückte Szene, da sowohl die Nürnberger Hintermannschaft als auch Helmer selbst entsprechend auf die vergebene Chance reagieren. Der vermeintliche Torschütze Helmer steht enttäsucht am Pfosten und wirkt nicht so, als hätte er die Bayern gerade in Führung geschossen. Nürnberg verliert, der Club legt anschließend erfolgreich Protest ein. Das Nachholspiel gewinnen die Münchner dann noch höher – diesmal ganz ohne Phantomtor.
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Sportartwechsel wird nicht geahndet
Ob das der VAR gesehen hätte? Für die Qualifikation zur WM 2010 wird es in den Playoffs für Frankreich ganz ungemütlich. Das Hinspiel gewinnen sie noch mit 1:0, doch im Rückspiel geht es gegen Irland in die Verlängerung. Hier kommt es dann zur stritigen Szene: Ein Freistoß aus dem Halbfeld segelt in den irischen Strafraum, Stürmer-Star Thierry Henry kontrolliert den Ball glasklar mit der Hand (siehe Bild). Die Pfeife von Schiedsrichter Martin Hansson bleibt aber stumm. Der Pass in die Mitte landet dann bei William Gallas, der zum 1:1 Endstand einköpft. Bitter gelaufen für Irland, die die WM somit verpassen.