• Joshua Kimmich blickt gut einen Monat nach dem frühen Ausscheiden der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar wieder nach vorne.
  • Die Motivation sei "riesig", sagte der Mittelfeldspieler im Rahmen des Winter-Traingslagers des FC Bayern in Doha.
  • Unmittelbar nach dem WM-Aus hatte er die Angst geäußert, in ein Loch zu fallen.
  • Von Vorstandschef Oliver Kahn erhält Kimmich einen Rat.

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Joshua Kimmich blickt nach dem erneut frühen Ausscheiden der Deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar wieder nach vorne. "Die Motivation, wieder hier zu sein, ist riesig", sagte der 27-Jährige auf einer Pressekonferenz im Rahmen des Winter-Trainingslagers im katarischen Doha. "Wir haben große Ziele. Der Urlaub war lang, ich bin froh, dass es jetzt wieder los geht", fügte der Bayernspieler hinzu. Er habe "generell einfach viel Lust auf Fußball".

In ein Loch sei er nicht gefallen, so Kimmich. "Das ist auch meinen drei Kindern geschuldet. "Da war es schwierig, in irgendein Loch zu fallen. Da hat man andere Aufgaben." 2018 sei das "fast ein bisschen schwieriger" gewesen. Auch 2018 war das DFB-Team bereits in der Vorrunde der WM ausgeschieden.

Angesprochen auf das "Loch" sagte Kimmich: "Generell waren die Aussagen direkt nach dem Ausscheiden sehr emotional, weil mir so etwas schon nahe geht, weil man große Ziele hatte. Wir haben uns einiges vorgenommen und sind dann wieder mal früh ausgeschieden." Das sei sehr bitter, "gerade weil man nicht all zu viele Chancen hat mit der Nationalmannschaft."

Wer befürchtet hatte, die Nachwehen des WM-Frusts würden das Arbeitsethos des Münchner Mittelfeldchefs nachhaltig negativ beeinträchtigen, der wird im Trainingslager des FC Bayern allerdings eines Besseren belehrt: Zurück in Katar wirkt Kimmich sogar fast noch eine Spur ehrgeiziger. "Es ist ein klassisches Trainingslager, es wird gut gearbeitet, mit intensiven Einheiten", erzählte Kimmich.

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Oliver Kahn gibt Joshua Kimmich einen Rat mit

Kimmich hatte zuvor bereits einen Rat von ganz oben bekommen. Vorstandschef Oliver Kahn sagte der "Sport Bild": "Joshua versucht immer, sehr viel Verantwortung zu übernehmen. Aber auch er ist Teil einer Mannschaft, auch seine Teamkameraden tragen Verantwortung". Es liegt also nicht an Kimmich allein, alle Probleme einer Mannschaft zu lösen.

Kahn erzählt in dem Bericht, dass er diese Erfahrung bei der WM 2002 selbst auch gemacht habe. "Ich habe damals das Gefühl gehabt, ungeheuer viel Verantwortung zu tragen. Wir wurden Vize-Weltmeister, ich bekam sogar die Auszeichnung zum besten Spieler des Turniers, aber es war schwierig für mich, in dieser Situation mit dem verlorenen Finale umzugehen."

Kahn lässt tief blicken: "Mir schauten zwei Milliarden Menschen beim Versagen zu"

Kahn hatte bei der WM vor über 20 Jahren das DFB-Team mit starken Leistungen und überragenden Paraden, die den Mythos des Titan begründeten, ins Finale geführt. Im Endspiel gegen Brasilien dann aber patzte Kahn entscheidend, Deutschland verlor mit 0:2. Kahn erzählte erst kürzlich in einem Podcast von der Partie: "Mir schauten zwei Milliarden Menschen beim Versagen zu."

Der nach dem WM-Aus tief enttäuschte Kimmich hatte im Dezember persönliche Folgen befürchtet: "Ich habe ein bisschen Angst davor, in ein Loch zu fallen", sagte er nach dem Sieg der Deutschen gegen Costa Rica (4:2), welcher wegen der gleichzeitigen Niederlage Spaniens gegen Japan (1:2) nicht zum Einziehen ins Achtelfinale reichte. "Für mich ist heute der schwierigste Tag meiner Karriere", stellte Kimmich im Anschluss klar.

Kimmich war 2016 zur Nationalmannschaft gestoßen. "Davor war Deutschland immer im Halbfinale. Dann scheiden wir zweimal in der Vorrunde aus und letztes Jahr im EM-Achtelfinale", hatte Kimmich außerdem gesagt. Dies sei für ihn "nicht so einfach zu verkraften, weil ich persönlich mit dem Misserfolg in Verbindung gebracht werde. Dafür will man nicht stehen."

Verwendete Quellen:

  • sport1.de: "Kahn mit Rat an Bayern-Spieler"
  • dpa
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