Der BVB erwägt offenbar weitere Transfers. Sportdirektor Michael Zorc ließ im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur weitere Änderungen noch offen. Auch über die Zukunft Mario Götzes sei noch nicht entschieden.

Mehr Sport-Themen finden Sie hier

Mit Erling Haaland muss noch nicht Schluss sein. Bis Ende Januar könnten noch weitere Transfers bei Borussia Dortmund folgen.

"Es ist nicht so, dass wir drei, vier Sachen auf dem Tisch haben, über die wir entscheiden müssten. Aber es kann sein, dass es noch die ein oder andere Veränderung gibt", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur vor dem Bundesliga-Rückrundenstart am Samstag beim FC Augsburg (15:30 Uhr, LIVE bei uns im Ticker).

Verlässt Paco Alcácer den BVB?

"Manchmal geht es ja auch einfach um diese Gelegenheiten", sagte Zorc weiter. Diese Gelegenheit könnte sich etwa mit einem Verkauf von Paco Alcácer ergeben. Der spanische Angreifer ist unzufrieden und dürfte angesichts seines Marktwerts rund 40 Millionen Euro an Ablöse bringen.

"Fakt ist: Uns liegt kein Angebot vor, über das wir diskutieren könnten", sagte Zorc. An Alcácer sollen der FC Sevilla und Atlético Madrid interessiert sein. Seine Einsatz-Chancen unter BVB-Coach Lucien Favre dürfte sich durch die Verpflichtung von Haaland weiter verschlechtert haben.

Der 19 Jahre alte Norweger Haaland war zum Jahreswechsel für eine festgeschriebene Ablösesumme von 20 Millionen Euro von Red Bull Salzburg ins Ruhegebiet gewechselt. An dem Sturm-Talent waren auch einige andere europäische Spitzenclubs interessiert. Der Norweger befindet sich erst seit ein paar Tagen im Teamtraining, nachdem er zuvor unter Knieproblemen gelitten hatte.

Zorc ist der Hype um Haaland "viel zu groß"

Laut Medienberichten sollen die Dortmunder für die Verpflichtung ihre Vertragspolitik geändert und dem Stürmer eine Ausstiegsklausel zugestanden haben. "Wir äußern uns grundsätzlich nie zu Vertragsdetails. Gehen Sie davon aus, dass er über einen längeren Zeitraum bei uns Fußball spielen wird", sagte Zorc.

Der 57-Jährige versucht, die Erwartungshaltung zu bremsen: "Im Moment ist mir der Hype allerdings viel zu groß. Erling ist ein 19 Jahre alter Spieler - ein Rohdiamant. Er ist noch in der Entwicklung."

Was passiert mit Mario Götze?

Ein Abgang von Weltmeister Mario Götze noch im Winter ist eher unwahrscheinlich. Eher könnte der 27-Jährige den Club nach Auslaufen seines Vertrages im Sommer verlassen.

"Auch bei ihm ist es natürlich so, dass er gerne mehr Einsatzminuten hätte. Wir sind mit Mario im Gespräch", sagte Zorc. "Wir werden uns sicher im Frühjahr zusammensetzen und dann auch eine finale Entscheidung treffen."

Wie Zorc widersprach auch Hans-Joachim Watzke Medienberichten, wonach Götzes Abgang bereits feststehe. "Ich habe das zu meiner völligen Überraschung auch gelesen. Aber es gibt gar keinen neuen Stand", sagte der BVB-Geschäftsführer der "Welt".

Und weiter: "Egal, was sich daraus am Ende entwickeln wird: Mario ist ein Spieler, der aus unserer Jugend hervorgegangen ist und der hier eine sehr hohe sportliche und persönliche Wertschätzung genießt."

Götze könnte vom Sturm ins Mittelfeld rücken

Für Götze könnte sich durch einen Positionswechsel neue Perspektiven ergeben. Favre testete den Edeltechniker im Trainingslager in Marbella auf der Achter-Position im Mittelfeld. "Er kann fast überall spielen", kommentierte Favre.

Für Zorc war die neue Flexibilität des Trainers in der Hinserie ausschlaggebend dafür, dass die Dortmunder nach einer heiklen Phase im Herbst mit schlechten Spielen und geringer Ausbeute noch die Kurve bekommen hat: "Vorher hatten wir immer mit einer Viererkette gespielt, das ist nun anders. Ich finde es gut, dass wir jetzt mehr Möglichkeiten haben. Das gibt der Kader auch her."

Aussagen von ihm und Favre legen zudem den Verdacht nahe, dass die BVB-Bosse einen anderen Umgang mit den Spielern gefordert haben. "Lucien ist dann der Mannschaft gegenüber etwas fordernder geworden, hat sich vielleicht auch noch etwas mehr geöffnet", lobte Zorc.

Favre sagte im "Kicker"-Interview: "Und auch, wenn mir viel daran liegt, ein gutes Verhältnis zu meinen Spielern zu haben: Ab und zu ist es nötig, sie etwas strenger und fordernder anzupacken."  © dpa

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.