• Dortmunds völlig verkorkste Europacup-Saison hat finanziell noch keine großen Auswirkungen.
  • Aber für die kommenden Jahre dürfte sich die Ausgangslage in der Königsklasse für den BVB ändern – weil ausgerechnet ein großer Rivale Dortmunds Platz einnimmt.

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So ordentlich die Dortmunder Bundesliga-Saison unterm Strich war, so enttäuschend verliefen die Pokalwettbewerbe für den BVB. In einem Spiel des DFB-Pokals kann ein schlechter Tag immer mal das überraschende Aus bedeuten. Aber in der Champions League und in der Europa League? Da hatte die Borussia wahrlich genug Chancen auf ein besseres Abschneiden.

Das Wehklagen über die wegen der Pandemie finanziell angespannte Situation hätte mit der einen oder anderen zusätzlichen Spielrunde gelindert werden können, da hat die Mannschaft einige Möglichkeiten verstreichen lassen. Aber wie sich in den vergangenen Tagen herausstellte, hat Dortmund trotz seiner sportlich völlig verkorksten Europacup-Saison immer noch kräftig abkassiert.

Dank des fixen Startgelds, einiger Erfolgsprämien für Siege und Unentschieden und dem üppigen Anteil am heimischen Marktpool darf sich der BVB über Mehreinnahmen von 60,7 Millionen Euro freuen. Gar nicht so schlecht für ein Königsklassen-Ausscheiden nach der Gruppenphase und dem K.o. im Sechzehntelfinale der Europa League.

Finanziell (noch) kein großer Schaden

Weil der über zehn Jahre erfasste Klubkoeffizient immer noch so hoch ist, durfte sich der BVB in den vergangenen fünf Jahren damit über fast 300 Millionen Euro Einnahmen aus der Champions League freuen. Für die aktuelle Bilanz hatte das schwache Europapokal-Abschneiden also keine zu großen Auswirkungen - auf Sicht und auch schon in der kommenden Saison aber könnte Dortmund ein paar Probleme bekommen.

Nächstes Jahr wird die herausragende Spielzeit 2012/13 mit dem Finaleinzug von Wembley aus der Wertung rutschen. Und in dieser Saison konnte Dortmund lediglich 10,00 Punkte einsammeln. Vier gab es für die bloße Teilnahme an der Königsklasse, dazu jeweils zwei Punkte für jeden der drei Siege in der Gruppenphase gegen Besiktas (zweimal) und Sporting. Damit steht der BVB lediglich auf Platz 47 in dieser Saison, verliert massenhaft Punkte und den Anschluss an die Spitzengruppe.

Dortmund "droht" Lostopf drei

Wenn Ende August die Gruppenphase der neuen Saison ausgelost wird, rutscht Dortmund mit großer Wahrscheinlichkeit aus Lostopf zwei in Lostopf drei.

Topf eins wird belegt mit dem Sieger aus der Königsklasse, dem Gewinner der Europa League und den Landesmeistern der sechs großen Ligen aus Spanien, England, Italien, Deutschland, Frankreich und Portugal. Dahinter werden die Töpfe nach den Platzierungen in der Fünfjahreswertung besetzt - Dortmund ist hier im Ranking von Platz 14 auf Rang 19 abgerutscht.

Die Chance, doch noch durch glückliche Umstände und eine aus Dortmunder Sicht günstige Verteilung der Landesmeister in den zweiten Lostopf zu rutschen, ist sehr gering. Das wiederum bedeutet, dass die Borussia in ihrer Gruppe zwei aus den höheren Töpfen echte Brocken zugelost bekommen könnte.

Leipzig zieht vorbei und sammelt weiter

Und um der trüben Aussicht quasi noch die Krone aufzusetzen, ist der wenig geliebte Rivale RB Leipzig in den letzten Monaten am BVB förmlich vorbeigeflogen und wird den Dortmunder Platz in Lostopf zwei übernehmen.

Schon jetzt hat Leipzig in dieser Saison 15,00 Punkte sicher, zudem auch noch die Chance auf den Einzug ins Europa-League-Finale und sogar den ersten internationalen Triumph der jungen Klubgeschichte. Während Dortmund in der Fünfjahreswertung bei 78,00 Punkten feststeckt, ist Leipzig mit aktuell 81,00 Zählern vorbei und kann noch etwas weiter sammeln. Der Dortmunder Rückstand könnte sich also noch ausweiten.

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