Die Saison 2024 war für Aston Martin äußerst ernüchternd. Es gibt Dinge, die Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft machen. Allerdings betont Superstar Fernando Alonso, dass in der Formel 1 Wunder nur selten vorkommen.

Mehr News zur Formel 1

Der Ausklang eines enttäuschenden Jahres war für Fernando Alonso dann doch noch halbwegs versöhnlich. Acht Punkte sammelte der Spanier an den letzten beiden Rennwochenenden der Formel 1. Mit insgesamt 70 Zählern ist der zweimalige Weltmeister zwar der beste Fahrer, der nicht für die Topteams McLaren, Red Bull, Ferrari oder Mercedes fährt. Gesamtplatz neun ist aber nicht der Anspruch des 43-Jährigen, der 2023 noch Vierter geworden war.

Besonders enttäuschend: Für einen Podiumsplatz reichte es 2024 nicht. 2023 waren es noch deren acht. Ein fünfter Platz war das höchste der Gefühle für Alonso – und das bereits im zweiten Saisonrennen. In der Konstrukteurswertung landete Aston Martin zwar wie im Vorjahr auf Platz fünf, der Rückstand auf den Vierten Mercedes betrug diesmal aber satte 374 Punkte. 2023 lag man lediglich 22 Zähler hinter dem damaligen Vierten McLaren.

Ein schlechterer Platz fünf als noch 2023

Deshalb warnte Teamchef Mike Krack davor, Platz fünf falsch zu deuten: "Es sollte uns nicht von der Tatsache ablenken, dass wir nicht mehr Fünfter sind. Es besteht die Gefahr, dass man auf das Papier schaut, sieht, dass man Fünfter geworden ist, und denkt, alles sei in Ordnung. Das darf uns nicht täuschen", sagte er laut "motorsport-total". Denn Fakt ist, dass Aston Martin in der zweiten Saisonhälfte noch einmal zusätzlich schwächelte. Alonso fuhr sechsmal in die Punkte und holte 25 Zähler, sein Teamkollege Lance Stroll nach einem zehnten Platz Ende Juli in Ungarn gar keinen mehr.

Für Alonso war das Finale in Abu Dhabi daher der perfekte Zeitpunkt, um bereits nach vorne zu schauen. "Jetzt können wir einen Neustart wagen, wir können aus all den Schwierigkeiten und Fehlern dieses Jahres lernen und diese Erkenntnisse in das Projekt des nächsten Jahres einfließen lassen", sagte Alonso in einer Medienrunde.

Aston Martin: Die Bedingungen passen

Denn Besitzer Lawrence Stroll fährt seit Jahren groß auf. So wird bekanntlich Design-Genie Adrian Newey 2025 zum Team stoßen. Das ist aber längst nicht alles, denn Stroll investiert auch in technische Möglichkeiten. "Die neue Fabrik ist jetzt fertiggestellt, auch der neue Windkanal wird bald eröffnet", erklärte Alonso.

Und Andy Cowell, der neue CEO, habe bereits einige der Schwächen behoben, die er im Team festgestellt habe, sagte Alonso, "sodass wir Vertrauen in das neue Management haben. Ich denke, die Dinge entwickeln sich in die richtige Richtung, und darüber bin ich froh." Allerdings wird es 2025 keine großen Änderungen an den Autos geben, was die Schritte, die Teams machen können, kleiner werden lässt.

Lesen Sie auch

Alonso: "In der Formel 1 gibt es nicht viele Wunder"

Und Alonso ist lange genug dabei, um zu wissen, dass Geld in der Formel 1 zwar viel bedeutet, aber dann doch nicht immer alles ist. Vor allem dann nicht, wenn der Rückstand auf die Konkurrenz wie in diesem Jahr deutlich angewachsen ist. "In der Formel 1 gibt es nicht viele Wunder – man muss geduldig sein, man muss den Sweet Spot im Auto finden, man muss das Upgrade finden, das wirklich alles in diesen Ground-Effect-Autos weckt."

Dieses Upgrade hat Aston Martin seit einer halben Ewigkeit nicht finden können. Während andere Teams Schritte nach vorne machten, blieb Aston Martin hinter den Erwartungen und Möglichkeiten zurück. "Wir haben in den letzten 18 Monaten keine wesentlichen Fortschritte durch Upgrades erzielt, weshalb wir unsere Vorgehensweise überdenken müssen", sagte Krack, der betonte, man müsse demütig sein und Schritt für Schritt die Probleme lösen, die man habe. "Jeder hat einen Reifegrad erreicht, den wir nicht haben, also ist das etwas, das wir aufholen müssen", erklärte er.

McLaren als Vorbild

Bei dieser Aufholjagd könnte der neue Konstrukteurs-Champion ein Vorbild sein. Denn McLaren hat gezeigt, was mit beständiger und erfolgreicher Entwicklung möglich ist. "Sie sind 2023 als Letzter gestartet und haben dann in der Saisonmitte Rennen gewonnen, und davon müssen wir lernen", betonte Alonso. "Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie man es machen kann."

Alonso erinnerte daran, dass McLaren in Österreich ein Paket eingeführt habe, "mit dem sie sechs, sieben Zehntel oder was auch immer gewonnen haben – und das war der Beginn einer Reihe von Paketen, die ihr Auto schließlich zum schnellsten machten", sagte Alonso. "An diesem Österreich-Paket, wenn wir es so nennen wollen, müssen wir also arbeiten."

McLaren schaffte es auf Grundlage diese "Österreich-Upgrades", diesen eingeschlagenen Entwicklungsweg effizient weiterzugehen, wodurch der Traditionsrennstall 2024 zum Herausforderer des einstigen Dominators Red Bull Racing avancierte. Lando Norris konnte Max Verstappen zwar nicht vom Thron stoßen, dafür McLaren als Team aber Red Bull. Was zeigt: Wunder sind in der Formel 1 nicht die Regel, kommen aber durchaus vor.

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.