Weller
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René Weller war mehr als nur ein talentierter Boxer. Mit seinem schillernden Auftreten und seinem Hang zu Showmanship schaffte er es, das Boxen in Deutschland in den 1980er Jahren populär zu machen. Das Foto zeigt ihn 1983.
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Weller beim Wiegen vor seinem Einsatz bei den Olympischen Spielen in Montreal 1976. Dort schied er gegen den Rumänen Gheorghe Ciochină aus.
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1981 wechselte Weller vom Amateur- in den Profibereich.
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René Weller verpasst seinem Kontrahenten Conny Mittermeier (l.) als Profi beim Kampf um die Deutsche Meisterschaft im Leichtgewicht 1986 einen Schlag. Durch einen einstimmigen Punktesieg verteidigte er damals seinen Titel. Als Amateur wurde Weller ganze neunmal Deutscher Meister.
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Einen seiner größte Kämpfe lieferte Weller am 9. März 1984 in Frankfurt am Main. Er besiegte den Italiener Lucio Cusma nach Punkten und wurde Europameister.
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Weller umgab sich gerne mit anderen Größen des Boxsports, hier mit Box-Promoter Ebby Thust, aufgenommen bei den Deutschen Schwergewichts-Meisterschaften der Box-Profis. Bei einer anderen Gelegenheit traf Weller sein großes Idol Muhammad Ali.
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Doch viel mehr als für sein sportliches Talent wird Weller den Menschen für seine exaltierte Persönlichkeit in Erinnerung bleiben. "Ich musste auffallen, um populär zu werden", erinnerte sich Weller laut "T-online" später. "Wer interessierte sich in Deutschland schon für einen ganz normalen Leichtgewichtsboxer?"
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Weller inszenierte sich als Playboy, war der "schöne Rene", umringte sich gerne mit Frauen.
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Ein Spitzname, den sich Weller selbst gegeben hatte, war "Golden Boy". Die Wahl der Badehose dürfte dementsprechend nicht ganz zufällig gewesen sein.
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Ausgelassen hat Weller in seinem Leben so gut wie nichts. Frauen, Partys, Showbiz, Gefängnis.
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Nach seiner Karriere geriet er mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Wegen Kokainhandels, Anstiftung zur Urkundenfälschung sowie unerlaubten Waffenbesitzes wurde er 1999 zu einer Haftstrafe verurteilt, viereinhalb Jahre lang saß er im Gefängnis. Weller behauptete stets, er sei reingelegt worden: Mit Drogen habe er nie etwas zu schaffen gehabt.
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Auch das Ende seiner Gefängnisstrafe wurde von Weller in Szene gesetzt. Seine Mutter Giselinde (l), seine Tochter Kim (2.v.l.) und seine damalige Freundin Sylvia Bachmeier holten ihn 2003 aus der Justizvollzugsanstalt in Calw ab.
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In den vergangenen 20 Jahren gab es Auftritte als C-Promi im Big-Brother-Haus, beim "Perfekten Dinner" oder beim "Promi-Frauentausch". Dass der Pforzheimer einst der beste deutsche Leichtgewichtsboxer und als solcher Europameister war, dass er von seinen 55 Kämpfen als Profi nur einen verlor, das geriet zunehmend in Vergessenheit.
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"Andere müssten drei Leben haben, um das zu erleben, was ich erlebt habe", sagte Weller einst dem SID.
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Nun ist Weller im Alter von 69 Jahren infolge seiner Demenz verstorben. Das bestätigte seine Ehefrau Maria der "Bild"-Zeitung am späten Dienstagabend. Die Krankheit war 2014 diagnostiziert worden, zuletzt ging es Weller immer schlechter. "Ich habe ihn gehen lassen", sagte Maria Weller. "Er hat geschrien, er hatte Schmerzen." Ein schillerndes Leben nahm ein trauriges Ende.