Heidelberg - Auf dem Weg zurück in seine spanische Heimat hatte der neue Basketball-Bundestrainer Álex Mumbrú viele positive Erkenntnisse mit im Gepäck. Erster Sieg mit Deutschland, EM 2025 wieder fest im Blick und ein 18-Jähriger mit Riesenpotenzial - der Nachfolger von Weltmeister-Coach Gordon Herbert konnte am Ende seiner ersten Woche als Nationalcoach zufrieden sein.

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Vor allem war er nach dem Fehlstart mit der Niederlage in Schweden nun im Anschluss an das 80:61 im Rückspiel in Heidelberg aber erleichtert. "Ich bin erleichtert und begeistert", sagte Mumbrú. "Es war mein erster Sieg mit Deutschland - und seinen ersten Sieg mit dem Nationalteam vergisst man nie. Man vergisst die Leute nicht, die mit einem dabei waren. Ich bin glücklich", sagte der Spanier.

Druck war groß

Das knappe und unnötige 72:73 in Stockholm ein paar Tage zuvor hatte das völlig neu zusammengewürfelte deutsche Team schon unter Druck gesetzt. Eine weitere Niederlage und die Teilnahme an der Europameisterschaft im kommenden Jahr wäre ernsthaft in Gefahr geraten. "Es fällt einem schon ein Stein vom Herzen", sagte Routinier Johannes Thiemann, in Abwesenheit von Dennis Schröder Kapitän.

Schröder hatte wie die anderen NBA-Profis um Franz Wagner und fast alle Euroleague-Spieler auch in Heidelberg gefehlt. Stattdessen brillierten die Weltmeister bei den Siegen ihrer Clubs in der NBA. In Abwesenheit der Stars sprang im SNP Dome vor allem ein 18-Jähriger in die Bresche, der zuvor nur Insidern ein Begriff war.

18-Jähriger führt deutsches Team

Jack Kayil war der Mann des Abends. Zehn Punkte, drei Rebounds, vier Assists und zwei spektakuläre Blocks. Kayil zeigte in seinem erst zweiten Länderspiel eine komplette Leistung. "Für einen 18-Jährigen hat er es großartig gemacht", lobte auch Mumbrú seinen Youngster. "Innerhalb der Mannschaft hat er sich schon wie ein Veteran gegeben."

Deutschland - Schweden
Der erst 18 Jahre alte Jack Kayil führte die deutschen Basketballer gegen Schweden an. © dpa / Uwe Anspach/dpa

In Stockholm war der U18-Europameister noch extrem nervös gewesen und hatte sich viele Fehler geleistet. Drei Tage später trumpfte er auf, als habe er schon 50 Länderspiele absolviert. "Das war schon beeindruckend. Er ist ein riesiges Talent", sagte Thiemann.

Zukunft auf sensibler Position

"Es war eines der besten Spiele meiner Karriere", sagte auch Kayil. "Es hat sehr viel Spaß gemacht, vor allem die Älteren mal kennenzulernen und mit ihnen zusammenzuspielen. Früher hat man denen immer zugeguckt und jetzt mit ihnen auf dem Parkett zu stehen, das hat schon Spaß gemacht."

Vor der Saison war Kayil von Rasta Vechta nach Serbien zur Talentschmiede von Mega Basket gewechselt. Der Club ist bekannt dafür, Spieler individuell weiterzuentwickeln und gilt als Sprungbrett in die NBA. Die Liga, in der auch Aufbauspieler Kayil einmal spielen will.

Bis dahin ist es noch ein Stück, doch dem Deutschen Basketball Bund bietet er auf einer sensiblen Position Perspektive. Schließlich hat Dennis Schröder zwar angekündigt, bis 40 im Nationalteam spielen zu wollen, doch wie lange der 31-Jährige wirklich noch das Deutschland-Trikot tragen wird, bleibt abzuwarten. Und Spieler wie Maodo Lo oder Nick Weiler-Babb sind auch nicht mehr die Jüngsten auf dieser Position.

Wenn Mumbrú seinen Kader für die die verbleibenden beiden Qualifikationsspiele im Februar verkündet, dürfte der Name Kayil auf jeden Fall wieder dabei sein. Auch wenn die Profis von Bayern München und Alba Berlin dann zur Verfügung stehen könnten, weil die Euroleague Mitte Februar pausiert.  © Deutsche Presse-Agentur

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