Wer mit dem Wohnmobil nach Frankreich reist, muss eine wichtige Vorschrift beachten: Seit 2021 sind "Toter-Winkel"-Aufkleber für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Pflicht.

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In Frankreich müssen Wohnmobile über 3,5 Tonnen einen "Toter-Winkel"-Aufkleber auf dem Fahrzeug anbringen. Seit dem 1. Januar 2021 gilt in Frankreich die Vorschrift, die darauf abzielt, die Verkehrssicherheit zu erhöhen: Alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, einschließlich Wohnmobile, müssen mit speziellen "Toter-Winkel"-Aufklebern (frz. "angles mortes") ausgestattet sein.

Diese Maßnahme soll insbesondere die Sicherheit von Fußgängerinnen und Fußgängern, sowie Radfahrenden verbessern. Wie das geht? Der Aufkleber soll die anderen Verkehrsteilnehmer auf die für die Person am Steuer des Wohnmobils schwer einsehbaren Bereiche hinweisen.

Woher bekomme ich einen "Toter-Winkel"-Aufkleber?

Fahrer und Fahrerinnen können die vorgeschriebenen Aufkleber bei Tankstellen in Grenznähe kaufen, beim ADAC erwerben oder sogar online bestellen. Es ist wichtig sicherzustellen, dass die Aufkleber den offiziellen französischen Anforderungen entsprechen, um mögliche Sanktionen zu vermeiden.

Wohnmobil-Reisende, die nach Frankreich fahren möchten, sollten sich frühzeitig über die spezifischen Anforderungen informieren und die entsprechenden Aufkleber besorgen. Es empfiehlt sich, die Aufkleber vor der Einreise anzubringen, um möglichen Problemen vorzubeugen.

Wie muss der Aufkleber am Womo platziert sein?

Die Vorschrift betrifft alle Fahrzeuge über 3,5 Tonnen, die in Frankreich unterwegs sind, unabhängig davon, ob sie im In- oder Ausland zugelassen sind. Die Aufkleber müssen an drei spezifischen Stellen des Fahrzeugs angebracht werden:

  • An den Seiten: Jeweils im vorderen Bereich, innerhalb des 1,00 Meter hinter der Fahrzeugfront, in einer Höhe zwischen 0,90 und 1,50 Metern über dem Boden.
  • Am Heck: Nur auf der rechten Seite, aber ebenfalls in einer Höhe zwischen 0,90 und 1,50 Metern.

Ist eine Anbringung in diesem Bereich nicht möglich, muss sie so erfolgen, dass sie den Vorgaben am nächsten kommt. Allerdings darf der Aufkleber maximal 2,10 Meter über dem Boden sein.

Das Kennzeichen und vorgeschriebene Beschriftungen und Beleuchtung müssen frei bleiben, die Sicht des Fahrers oder der Fahrerin ebenfalls. Diese Positionierung stellt sicher, dass andere Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger und Radfahrer, die Hinweise gut wahrnehmen können.

So muss der Aufkleber aussehen

Die Aufkleber müssen den französischen Vorgaben entsprechen, was Größe, Farbe und Design betrifft. Sie zeigen ein Piktogramm, das vor dem toten Winkel warnt, und sind in den Farben Rot und Gelb gehalten, um maximale Aufmerksamkeit zu erzielen.

Für Wohnmobile empfiehlt der ADAC einen Aufkleber mit Bussymbol. Er soll klarstellen, dass es sich um Fahrzeuge zur Beförderung von Personen und keine Güter handelt. Laut ADAC gibt es bei einigen Onlineshops sogar Aufkleber mit Wohnmobil-Symbol. Davon wird aber abgeraten, da sie nicht genau den Vorgaben entsprechen und es keine offizielle Version mit Wohnmobil gibt.

Ist das Fahrzeugheck durch Ladung wie einen Fahrradträger verdeckt, bleibt die Anbringung des Aufklebers am Heck Pflicht. Eine Wiederholung der Kennzeichnung am Träger oder auf einer Abdeckplane wird empfohlen, auch wenn es dazu keine gesetzliche Regelung gibt.

Konsequenzen und Bußgelder bei Nichtbeachtung

Bei Verstößen gegen diese Vorschrift drohen Geldbußen. Es ist daher ratsam, die Regelungen genau zu befolgen, um unerwünschte Strafen zu vermeiden.

Seit dem 1.1.2022 muss bei einem Verstoß mit einem Bußgeld von über 135 Euro gerechnet werden.

Sind Toter-Winkel-Aufkleber für Gespanne vorgeschrieben?

Die Vorschrift gilt nur für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen – also Zugfahrzeuge oder Anhänger mit entsprechender zulässiger Gesamtmasse. Gespanne, die zusammengerechnet über 3,5 Tonnen wiegen, aber einzeln unter der Grenze bleiben, sind nicht betroffen.

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Hintergrund der Einführung des Toter-Winkel-Aufklebers

Die Einführung der "Toter-Winkel"-Aufkleber ist Teil einer umfassenderen Strategie Frankreichs zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Besonders in städtischen Gebieten kommt es häufig zu Unfällen zwischen schweren Fahrzeugen und ungeschützten Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und Radfahrern. Durch die sichtbaren Warnhinweise sollen diese Gruppen besser geschützt und Fahrer für die Gefahren des toten Winkels sensibilisiert werden.  © Promobil