Kaum ist Donald Trump aus dem Krankenhaus entlassen und zurück in seinem Amtssitz, da läuft die Marketingmaschinerie an: Im Souvenirshop des Weißen Hauses ist im Endspurt des Präsidentschafts-Wahlkampfs eine Münze erhältlich, die Trumps vermeintlichen Sieg über COVID-19 symbolisiert.
Der Souvenirshop des Weißen Hauses schlägt Profit aus US-Präsident
Die 100-Dollar-Münze von Designer Anthony Giannini wird auf der Website des Souvenirshops des Weißen Hauses angepriesen: Sie sei das Zeichen für einen "historischen Moment in der Geschichte". Weiter heißt es, die Münze sei ein Symbol dafür, dass US-Präsident Donald Trump das "tödliche Virus" besiegt hat.
Designer Giannini erklärt auf der Website: "Wie Sie wissen, ist Präsident Trump ein Fan des Boxens, und das neue Münzdesign zeigt mehr als nur einen Hauch der Superheldenqualitäten des faszinierendsten Präsidenten der Geschichte."
Trumps Sieg über COVID-19 sei für jeden ein Symbol dafür, dass die Krankheit nicht immer, "traurigerweise", geschlagen werden könne, aber häufig. Die Angst vor COVID-19 werde von vielen Medien "jede Minute jeder Stunde eines jeden Tages unerbittlich in uns hineingeschlagen", so Giannini, der auch Vorsitzender des Giftshops ist.
COVID-Münze ist Teil einer Trump-Serie
Die neue Münze reiht sich in eine vierjährige Serie verschiedener Superheldenmotive ein, die Giannini bisher entworfen hat. Die Münzen sollen die "historischen Momente in der einzigartigen Präsidentschaft" Trumps widerspiegeln.
Die amerikanischen Anführer müssten stark sein, erklärt Giannini. "Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Präsident Donald J. Trump ist bis zu einer mythischen Ebene hin stark. Deshalb zeigt meine letzte Münze die mythische Kernstärke von Präsident Donald J. Trump." Wie die 100 Dollar teure Münze aussieht, soll erst bei deren Verkaufsstart gezeigt werden.
Donald Trump ist zurück im Weißen Haus
Der US-Präsident ist seit 4. Oktober zurück im Weißen Haus, nachdem er wegen einer Infektion mit dem Coronavirus drei Tage im Walter-Reed-Militärkrankenhaus behandelt wurde. Am 2. Oktober war er positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus teilte Trump eine Videobotschaft bei Twitter, die auf viel Kritik stieß. "Ich habe so viel über das Coronavirus gelernt", erklärt er darin. Eines sei sicher, die Menschen sollten nicht zulassen, dass das Virus ihr Leben dominiere. Sie sollten rausgehen und vorsichtig sein, riet er. Erneut stellte er zudem klar, dass er sich besser fühle, sogar "besser als vor 20 Jahren". Er fügte hinzu: "Und vielleicht bin ich immun, ich weiß nicht."
Empörung löste Trump vor allem mit dieser Aussage über das Coronavirus aus: "Habt keine Angst davor. Ihr werdet es besiegen. Wir haben die beste medizinische Ausstattung, wir haben die besten Medikamente - alle wurden kürzlich entwickelt." Trump würde die Viruserkrankung verharmlosen, lautet die Kritik.
In den USA sind Medienberichten zufolge bisher mehr als 210.000 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Mehr als 7,4 Millionen Menschen wurden positiv auf das Virus getestet. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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