Der indische Mischkonzern Tata, Eigentümer der Automarken Jaguar und Landrover, baut in Großbritannien ein großes Batteriewerk. Tata kündigte am Mittwoch Investitionen in Höhe von vier Milliarden Pfund (4,6 Milliarden Euro) im englischen Somerset an. Die Regierung in London hatte neun Monate lang mit Tata verhandelt und konnte nun im Wettbewerb vor allem mit Spanien den Sieg vermelden.

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Die Batteriefabrik werde "bis zu 4000 direkte neue Stellen schaffen" und weitere tausende in der Zulieferindustrie, erklärte das Energieministerium. Die "Giga-Fabrik" werde eine der größten in Europa sein und "fast die Hälfte der Batterien liefern, die das Land bis 2030 braucht". Dies werde dem Umstieg auf die Elektromobilität einen großen Schub verleihen. Großbritannien will den Verkauf von neuen Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb ab 2030 verbieten.

Die "Financial Times" hatte im März berichtet, Tata habe eine Förderung von einer halben Milliarde Pfund für die Ansiedlung der Fabrik von der britischen Regierung gefordert. Sie soll nun in Bridgewater im Südwesten Englands gebaut werden und 2026 die Produktion aufnehmen.

Premier Rishi Sunak erklärte: "Wir können unglaublich stolz darauf sein, dass wir für die erste große Batteriefabrik von Tata außerhalb Indiens ausgewählt wurden." Energieminister Grant Shapps sagte dem Sender Sky News, die Investition sei "wahrscheinlich die größte, die jemals in die britische Autoindustrie getätigt wurde". Tata versicherte, die Batterien würden auch an andere Hersteller geliefert.

Das Forschungsinstitut Faraday erläuterte, bis 2030 seien 100 Gigawattstunden Batteriespeicherkapazität in Großbritannien nötig, um die Nachfrage zu bedienen. Das entspreche "fünf Giga-Fabriken" mit einer Leistung von je 20 Gigawattstunden pro Jahr.

Das chinesische Unternehmen Envision AESC und der japanische Autobauer Nissan bauen bereits eine Batteriefabrik in Sunderland im Nordosten des Landes. Das Werk war vor zwei Jahren angekündigt worden. Das Unternehmen Britishvolt, das ähnliche Pläne hatte, ging dagegen pleite und wurde vom australischen Unternehmen Recharge gekauft.

Das unabhängige Beratergremium CCC hatte im Juni erst die "beunruhigende Langsamkeit" der Energiewende in Großbritannien kritisiert. Die Regierung müsse mutiger handeln und den Klimaschutz zu ihrer Priorität machen.  © AFP

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