Noch rund eine Woche lang ist Horst Seehofer Parteichef der CSU. Kurz bevor er das Amt voraussichtlich an Markus Söder abgibt, zieht er in einem Interview Bilanz und benennt was sein größter Fehler was.
Bundesinnenminister
Der "Welt am Sonntag" sagte der 69-Jährige kurz vor seinem Rückzug als CSU-Parteivorsitzender auf dem Sonderparteitag am 19. Januar, seine damalige Ankündigung habe zu pausenlosen Personaldiskussionen geführt. "Das lähmte die inhaltliche Arbeit."
Er habe den personellen Übergang anders gestalten wollen und sei eines Besseren belehrt worden, sagte Seehofer. "Man darf als Politiker nicht ankündigen, dass man aufhören will."
Seehofer und die CSU: Es ist Liebe
Zum angekündigten Rückzug von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte der 69-Jährige, die Personaldiskussion in der CDU laufe recht geordnet, sei jetzt aber eigentlich vollkommen überflüssig.
Sein Verhältnis zur CSU bezeichnete Seehofer, der der Partei zehn Jahre lang vorstand, als uneingeschränkte Liebe. Bestimmt werde dieses Verhältnis von der Verantwortung für die Gemeinschaft. "Wie bei einem Familienoberhaupt."
Als er das Amt übernommen habe, sei die Partei am Boden gewesen und er "als Retter in der Not" aus Berlin geholt worden. Man brauchte "eine Art politisches Helfersyndrom, um diese Herkulesaufgabe zu übernehmen". (jwo/dpa)
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