Bei einem gemeinsamen Besuch der Gedenkstätte Gleis 17 in Berlin haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu die Freundschaft beider Länder beschworen und die anhaltende deutsche Verantwortung Deutschlands für den Holocaust unterstrichen. Deutschland werde seiner Verantwortung durch die enge Verbundenheit und Freundschaft mit Israel gerecht, sagte Scholz am Donnerstag. Ausdruck dafür sei die "Sicherheit Israels als deutsche Staatsräson".

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Netanjahu dankte Scholz für die Freundschaft zwischen Deutschland und Israel. Das deutsch-israelische Verhältnis bezeichnete er als "vertrauensvolles Bündnis". Das Vertrauensverhältnis und die Freundschaft beider Länder drückten sich unter anderem auch darin aus, dass "wir hier heute zusammen stehen".

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges habe sich die Welt verändert, sagte der israelische Regierungschef. "Deutschland hat sich verändert." Vor 75 Jahren sei der jüdische Staat gegründet worden, Juden hätten seitdem gelernt, "sich selbst zu verteidigen". Es sei heute wichtiger denn je, "Anzeichen des Bösen frühzeitig zu erkennen". Die Bedrohungen für Juden seien heute andere, sagte Netanjahu unter anderem mit Blick auf den Iran.

Wie vor ihm bereits zahlreiche israelische Politiker besuchte Netanjahu den Gedenkort in Berlin-Grunewald zum Auftakt seines Kurzbesuchs in Deutschland. Nach einer Schweigeminute hatten Scholz und Netanjahu zunächst gemeinsam Kerzen zum Gedenken für die Opfer des Holocaust entzündet.

Der Gedenkort Gleis 17 erinnert an den Beginn der Deportationen, die sogenannten Ost-Transporte, von mehr als 50.000 Berliner Juden ab Herbst 1941 in nationalsozialistische Konzentration- und Vernichtungslager im Osten.



  © AFP

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