Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat von der bayerischen Landesregierung eine dringende Klärung der Vorwürfe gegen Bayerns Vizeregierungschef und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) gefordert. In der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus Aiwangers Schulzeit "muss nach Ansicht des Bundeskanzlers alles umfassend und sofort aufgeklärt werden, und es müsste dann gegebenenfalls auch politische Konsequenzen haben", sagte Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner am Montag in Berlin.

Mehr aktuelle News

"Dieses Flugblatt, das ist wirklich eine abstoßende Geschichte, das kann man nicht anders sagen", fügte Büchner hinzu. Es sei ein "wirklich furchtbares menschenverachtendes Machwerk". Der Sprecher wies darauf hin, dass "die Landesregierung des Freistaates Bayern" für die Klärung der Vorwürfe zuständig sei.

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte am Wochenende über die Vorwürfe berichtet. Demnach steht Aiwanger im Verdacht, als Schüler ein antisemitisches Flugblatt verfasst und an seiner Schule ausgelegt zu haben. Aiwanger versicherte inzwischen, er habe das Papier "nicht verfasst und erachte den Inhalt als ekelhaft und menschenverachtend". Aiwangers Bruder erklärte, der Verfasser zu sein. Der Fall löste bundesweit Empörung aus.  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.