Unmittelbar vor dem in Augsburg beginnenden Bundesparteitag der Linken und nach dem Austritt von Sahra Wagenknecht und neun weiteren Bundestagsabgeordneten hat der Parteivorsitzende Martin Schirdewan einen "Appell" an "Freunde und Mitglieder" der Linken gesendet. "Jetzt haben wir die Chance, wieder nach vorne zu gehen, unsere politische Rolle in der Gesellschaft wieder besser auszufüllen", sagte er mit Blick auf den Austritt der Wagenknecht-Gruppe den "Stuttgarter Nachrichten" und der "Stuttgarter Zeitung" (Freitag). "Das haben wir uns fest vorgenommen", erklärte er.

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"Kommt wieder zu uns, macht mit uns gemeinsam Politik für soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden. Die Partei freut sich darauf, mit neuer Kraft und vielen neuen Mitgliedern wieder in die Offensive zu kommen", erklärte Schirdewan.

Der Parteitag werde "das Startsignal für eine erneuerte und gestärkte Linke" geben, betonte er. "Wir werden eine Kultur des Respekts, der Geschlossenheit und der solidarischen Debatte pflegen." Dabei wolle die Linke zwei Botschaften senden: "Die Linke ist geschlossen. Und wir sind entschlossen, im Kampf für ein soziales, friedvolles und solidarisches Europa. Wir haben keine Angst, uns mit den Reichen und Mächtigen anzulegen."

Nach Ansicht Schirdewans hat die Partei den Austritt Wagenknechts und ihrer Unterstützer gut verwunden. "Nach dem Austritt (...) haben wir viele Hundert neue Mitglieder gewonnen. Dabei übersteigen die Eintritte die Austritte, die es auch gibt, ganz deutlich", sagte Schirdewan den Zeitungen.

Wagenknecht war vergangenen Monat gemeinsam mit neun weiteren Abgeordneten aus der Partei Die Linke ausgetreten und hat ihr eigenes "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) vorgestellt. Sie kündigte an, im Januar eine neue Partei zu gründen.

Unter dem Eindruck der Spaltung kommt die Linke am Freitag zu einem Bundesparteitag in Augsburg zusammen. Auf dem dreitägigen Kongress will die Partei ihr Programm für die Europawahl am 9. Juni 2024 verabschieden und die Kandidatenliste aufstellen. Spitzenkandidat soll Schirdewan werden, der bereits seit 2017 im EU-Parlament sitzt.  © AFP

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