Um seine Truppen schneller versorgen zu können, setzt Russland nun offenbar verstärkt auf seine Eisenbahnverbindungen. Davon gehen britische Geheimdienste aus.

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Zur Versorgung seiner Truppen im Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt Russland nach britischer Einschätzung massiv auf die Schiene. "Russland unterhält und verbessert mit ziemlicher Sicherheit weiterhin seine Eisenbahnverbindungen in der Ukraine und baut eine neue Eisenbahnlinie nach Mariupol, was die Transportzeiten für Lieferungen an die Saporischschja-Front verkürzen wird", teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit.

Russland nutze dafür zivile Auftragnehmer und Ausrüstung. Dies werde den Ukrainern wahrscheinlich die Zielerfassung erschweren und zudem russische Kapazitäten an anderer Stelle erhalten.

Schienennetz ist anfällig

"Russland nutzt seine Schienennetze, um Munition, Rüstung, Treibstoff und Personal in die Ukraine zu transportieren", hieß es in London weiter. "Das Schienennetz in der besetzten Ukraine bleibt weitgehend funktionsfähig, ist jedoch anfällig für sporadische Unterbrechungen durch ukrainische Artillerie, Raketen und Sabotage." Die neue Strecke liege in Reichweite ukrainischer Angriffssysteme. Allerdings seien für die Zerstörung des Schienenverkehrs gezielte und andauernde Angriffe von Luft- und/oder Bodentruppen nötig.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des Kriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa/mbo)  © dpa

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