Das britische Verteidigungsministerium sieht im Krieg in der Ukraine keine Fortschritte auf beiden Seiten. Auch für die nähere Zukunft gebe es laut den Briten kaum Aussichten auf signifikante Verschiebungen der Frontlinie.

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Nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums erzielen weder Russland noch die Ukraine bei ihren Kämpfen erhebliche Fortschritte. "Mit Einsetzen des kälteren Winterwetters in der Ostukraine gibt es nur wenige unmittelbare Aussichten auf größere Veränderungen an der Frontlinie", teilte das Ministerium in London am Samstag in seinem täglichen Update mit.

In der vergangenen Woche hätten die intensivsten Bodenkämpfe in drei Gebieten stattgefunden: im Raum Kupjansk an der Grenze zwischen den Gebieten Charkiw und Luhansk, rund um die Stadt Awdijiwka im Gebiet Donezk und am Fluss Dnipro im Gebiet Cherson, wo ukrainische Streitkräfte einen Brückenkopf auf dem eigentlich russisch besetzten Südufer errichtet haben.

Briten veröffentlichen regelmäßige Updates zur Lage

"Keine Seite hat in einem dieser Gebiete wesentliche Fortschritte erzielt", schrieben die Briten beim Kurznachrichtendienst X (früher Twitter). "Russland erleidet weiterhin besonders schwere Verluste rund um Awdijiwka." Augenzeugenberichte legten nahe, dass kleine Drohnen und Artillerie - vor allem Streumunition - weiterhin eine wichtige Rolle spielten, um Angriffe der Gegenseite zu stören.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

Kampf rund um den Dnipro tobt

Die Ukraine hatte vor kurzem überraschende Vorstöße ukrainischer Truppen über den Dnipro bei Cherson im Süden der Ukraine gemeldet. Dort dauern die schweren Kämpfe an. Wie der ukrainische Generalstab mitteilte, sei die Aufgabe der über den Fluss übergesetzten Truppen, "Ablenkungsmanöver, Überfälle und Aufklärungsaktionen durchzuführen".

Unter anderem sollten Nachschubwege der russischen Militärs sowie Artilleriestellungen ausgekundschaftet werden. Eine der Hauptaufgaben sei jedoch, die russischen Truppen so weit wie möglich vom Dnipro-Ufer zurückzudrängen, um die ständigen russischen Angriffe auf die Zivilbevölkerung über den Fluss hinweg zu unterbinden. (dpa/lko)

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