- Eine Aussage von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wird in der russischen Kriegspropaganda ausgeschlachtet.
- Die Grünen-Politikerin hatte bei einer Rede im Europarat in Straßburg gesagt, man kämpfe "einen Krieg gegen Russland".
- Das Auswärtige Amt versucht zu revidieren.
In Russland gibt es zunehmend Aufregung um eine Äußerung von Bundesaußenministerin
Baerbock hatte am Dienstag beim Europarat in Straßburg mit folgenden Worten zum Zusammenhalt der westlichen Verbündeten aufgerufen: "Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander." Die russischen Staatsmedien griffen diese Aussage dankbar als zentralen Schlüsselsatz für Kriegspropaganda auf - als Beleg dafür, dass Deutschland und die anderen EU-Länder direkte Konfliktpartei in der Ukraine seien und gegen Russland kämpften.
Auswärtiges Amt stellt klar: Deutschland ist "keine Konfliktpartei"
Die Bundesregierung betont dagegen normalerweise, keine Kriegspartei in der Ukraine zu sein. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) antwortete am Mittwochabend im ZDF auf die Frage, ob sich Deutschland und seine Verbündeten mit den jetzt beschlossenen Panzerlieferungen nicht am Krieg beteiligten: "Nein, auf keinen Fall". Er fügte hinzu: "Es darf keinen Krieg zwischen Russland und der Nato geben." Auch das Auswärtige Amt stellte nach Baerbocks Äußerungen klar, Deutschland sei "keine Konfliktpartei".
Deutschland sieht sich nach der Zusage, Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 an die Ukraine zu liefern, in Russland zunehmend in der Kritik, erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg wieder schwere Waffen gegen russische Soldaten einzusetzen. Die Sicherheitsexpertin Claudia Major von der Stiftung Wissenschaft und Politik sprach am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin" von einem "extrem unglücklichen Versprecher" Baerbocks, der nun von der russische Staatspropaganda ausgeschlachtet werde. (dpa/lh)
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