Einen Tag vor ihrem gemeinsamen Gipfeltreffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeoul sind die Ministerpräsidenten Japans und Chinas, Fumio Kishida und Li Qiang, in Seoul eingetroffen. Am Sonntag traf sich Südkoreas Präsident Yoon Suk Yeol zunächst mit Li, wie südkoreanische Sender berichteten.
Auch war ein Treffen Yoons mit Kishida geplant. Bei den Einzelgesprächen sollte es neben den bilateralen Beziehungen um die Vorbereitung des ersten Gipfels zwischen den drei ostasiatischen Wirtschaftsmächten seit viereinhalb Jahren am Montag gehen. Nach Berichten japanischer Medien war auch ein erstmaliges Treffen Kishidas mit dem neuen chinesischen Regierungschef vorgesehen, der seit März 2023 im Amt ist.
Die Situation in der Region und darüber hinaus habe sich in den Jahren seit dem bisher letzten Dreier-Treffen Ende 2019 dramatisch verändert, sagte Kishida der Zeitung "The Japan Times" zufolge vor seinem Abflug nach Seoul. In diesem Kontext sei es bedeutungsvoll, dass Staats- und Regierungschefs der drei Länder, die eine große Verantwortung für den regionalen Frieden hätten, zusammenkämen, "um über die Richtung der Zusammenarbeit" zu sprechen.
Ziel des Gipfeltreffens ist es, die trilaterale Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen einschließlich der Wirtschaft und des Handels zu verbessern. Auch soll es laut Angaben des südkoreanischen Gastgebers um Maßnahmen gegen den Klimawandel gehen. Einen solchen Dreier-Gipfel sollte es ursprünglich einmal jedes Jahr geben.
Infolge der Corona-Pandemie wie auch aufgrund verschlechterter Beziehungen zwischen Südkorea und Japan kam jahrelang kein Treffen dieser Art mehr zustande. Beide Länder, die enge Verbündete der USA sind, näherten sich in den vergangenen Monaten wieder an.
Einerseits sind sie mit China durch enge Handelsbeziehungen und einer langen Geschichte des Austauschs verbunden. Allerdings teilen sie mit Washington auch die Besorgnis wegen des zunehmenden Machtstrebens Pekings. Mit den USA vereinbarten sie im vergangenen Jahr eine stärkere Verteidigungskooperation, die auch ein Signal an China sein sollte. © dpa
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