Bundesagrarminister Cem Özdemir hat angesichts einer deutlich kleineren Getreideernte 2024 für mehr Klimaschutz und weitere Anpassungen in der Landwirtschaft geworben. Die Klimakrise erhöhe die Häufigkeit und Dauer von Extremwetterereignissen, sagte der Grünen-Politiker in Berlin bei der Vorstellung amtlicher Zahlen zur Ernte. "Klimaschutz ist auch Schutz unserer Ernten". Dabei seien auch alle anderen Sektoren gefordert. Wo andere den Klimawandel derzeit am liebsten kleinredeten, müssten die Landwirte nicht überzeugt werden.
In diesem Sommer dürften die Bauern eine Getreideernte von rund 34,5 Millionen Tonnen ohne Körnermais eingefahren haben - 9,1 Prozent weniger als bei der Ernte 2023, wie das Ministerium ermittelte. Negativ ins Kontor schlugen demnach unter anderem ein nasser Herbst 2023 und ein feuchter Sommer mit vielen heftigen Unwettern. Kürzlich hatte bereits der Deutsche Bauernverband in einer Bilanz von deutlichen Einbußen berichtet. Demnach sank die Erntemenge auf 39,3 Millionen Tonnen Getreide inklusive Körnermais.
Auch der Anbau von Kartoffeln, Obst und Wein habe regional deutlich unter Wetterkapriolen gelitten, erläuterte das Ministerium im Erntebericht. So habe später Frost in Obstregionen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg, aber auch in Teilen von Hessen, Rheinland-Pfalz, Franken und Baden zu Schäden bei Äpfeln, Kirschen und Pflaumen geführt. Nach einer Schätzung könnten in diesem Jahr voraussichtlich 734.000 Tonnen heimische Äpfel geerntet werden. Das wäre mehr als ein Viertel weniger als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.