Einen Tag nach dem misslungenen Versuch, einen Spionagesatelliten ins All zu schießen, hat Nordkorea einen baldigen weiteren Start angekündigt. Es sei "sicher", dass der Aufklärungssatellit des nordkoreanischen Militärs "in der nahen Zukunft korrekt auf eine Umlaufbahn gebracht und seine Mission starten wird", erklärte Kim Jong Yo, die einflussreiche Schwester von Machthaber Kim Jong Un, am Donnerstag. Zugleich wies sie internationale Kritik an dem Raketenstart vom Vortag zurück.

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Die USA, Südkorea und Japan hatten den Startversuch als Verletzung von UN-Resolutionen verurteilt, die Nordkorea Tests ballistischer Raketen untersagen. Kim Jong Yo nannte die Kritik einen "Widerspruch in sich", da die USA und andere Staaten bereits "tausende Satelliten" ins All geschossen hätten.

"Die Vereinigten Staaten sind eine Gruppe Gangster, die sogar behaupten würden, es sei illegal und bedrohlich, wenn die DPRK einen Satelliten mithilfe eines Ballons in die Erdumlaufbahn bringen würde", mokierte sie sich in einer von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA verbreiteten Erklärung.

Nordkorea hatte am Dienstag angekündigt, im Juni einen neuen Spionagesatelliten ins All schießen zu wollen. Dieser sei "unverzichtbar, um die gefährlichen Militäraktionen der USA und ihrer Vasallenkräfte in Echtzeit zu verfolgen, zu überwachen und im Voraus zu bewältigen", hieß es bei KCNA unter Berufung auf einen ranghohen Militär.

Nach dem Start der Trägerrakete am Mittwoch stürzte diese nach übereinstimmenden nord- und südkoreanischen Angaben ins Meer. Seoul konnte nach Militärangaben Überreste der abgestürzten Trägerrakete aus dem Gelben Meer bergen.

Vor dem jüngsten Startversuch am Mittwoch hat Nordkorea seit 1998 bereits fünfmal versucht, Satelliten ins All zu schießen. Drei der Satelliten fielen sofort aus, zwei schienen erfolgreich im Orbit positioniert worden zu sein. Von ihnen wurde jedoch nie von unabhängiger Stelle ein Signal geortet, was Experten zufolge darauf schließen lässt, dass auch diese beiden Satelliten nicht funktionieren.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt wieder verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region. Angesichts der gefährlichen Lage verstärkten die Streitkräfte Südkoreas und der USA ihre Zusammenarbeit.  © AFP

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