Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen mit dem Nachbarland Nordkorea hat Südkorea erstmals seit zehn Jahren eine große Militärparade abgehalten. Die südkoreanischen Streitkräfte präsentierten am Dienstag das hochmoderne Waffenarsenal des Landes, darunter Luft- und Seedrohnen, Panzer und Raketen. Rund 4000 Soldaten marschierten durch das Zentrum der Hauptstadt. Dabei wurden sie von begeisterten Zuschauern bejubelt, die Regenschirme trugen und südkoreanische Flaggen schwenkten.

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Präsident Yoon Suk Yeol verfolgte die Parade von einer Tribüne aus und applaudierte den vorbei marschierenden Truppen. Auch rund 300 US-Militärangehörige nahmen an der Parade teil.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea befinden sich derzeit auf einem Tiefpunkt. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un will die Waffenentwicklung ausweiten, darunter auch jene von taktischen Atomwaffen. Als Reaktion darauf haben Südkorea und die USA ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärkt und gemeinsame Militärübungen abgehalten.

Pjöngjang veranstaltet regelmäßig große Militärparaden, doch in Seoul finden solche Veranstaltungen traditionell alle fünf Jahre zum Tag der südkoreanischen Streitkräfte statt. Zuletzt hielt Seoul im Jahr 2013 eine Militärparade ab. Doch fünf Jahre später entschied sich der damalige Präsident Moon Jae In ganz im Sinne seiner versöhnlichen Haltung gegenüber Nordkorea für eine feierliche Zeremonie anstelle einer militärischen Veranstaltung.

Allein in diesem Jahr hat Pjöngjang bereits drei Militärparaden abgehalten, bei der neue Drohnen und atomwaffenfähige Interkontinentalraketen präsentiert wurden. Nach Einschätzung des früheren CIA-Analysten Soo Kim zeige Seoul nun mit seiner "sichtlich provokativen Geste", dass es "nicht nachgeben oder nach Wegen zur Versöhnung suchen" werde.


  © AFP

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