Nordkorea will einen Satelliten ins All bringen - der Start löst kurzzeitig Alarm im südkoreanischen Seoul aus. Doch die Trägerrakete landet im Meer.
Nordkorea hat am Mittwoch den misslungenen Start einer Trägerrakete mit einem militärischen Aufklärungssatelliten bekanntgegeben. Sie sei "ins Meer gestürzt", meldete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA.
"Die neue Satelliten-Trägerrakete 'Cheollima-1' ist im Westmeer versunken", meldete die Agentur unter Verwendung der koreanischen Bezeichnung für das Gelbe Meer. Das Projektil habe "wegen eines unnormalen Starts des zweistufigen Motors seinen Schwung verloren".
Raketenstart löste Alarm in Seoul aus
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap hatte zuvor unter Berufung auf den südkoreanischen Generalstab gemeldet, das Projektil sei früher als erwartet vom Radar verschwunden. Die Armee prüfe, ob es explodiert oder abgestürzt sei.
Nach dem Start der Rakete hatten Südkoreas Hauptstadt Seoul und die südjapanische Region Okinawa kurzzeitig Alarm ausgelöst.
Kim Jong Un hatte Mitte Mai grünes Licht für Spionagesatelliten gegeben
Nordkorea hatte am Dienstag angekündigt, im Juni einen Spionagesatelliten ins All schießen zu wollen. Dieser werde benötigt, um militärische Bewegungen der USA und ihrer Verbündeten in Echtzeit zu verfolgen, berichtete KCNA unter Berufung auf einen ranghohen Militär.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte Mitte Mai den ersten militärischen Spionagesatelliten seines Landes inspiziert und grünes Licht für den "künftigen Aktionsplan" gegeben. 2021 hatte er die Entwicklung eines militärischen Spionagesatelliten als eines der zentralen Projekte im Verteidigungsbereich bezeichnet.
Die militärischen Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt drastisch verschärft. Die kommunistische Führung in Pjöngjang droht immer wieder mit einer militärischen Eskalation in der Region. Angesichts der anhaltenden Provokationen Nordkoreas verstärkten Südkorea und die USA ihre Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich. (afp/dpa/ari)
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