• 19:24 Uhr: Libanon: Bisher fast 3.000 Tote durch israelische Angriffe
  • 15:38 Uhr: Polio-Impfkampagne im Gazastreifen fortgesetzt
  • 14:13 Uhr: Israels Armee weitet Einsatz in Dschabalija in Nordgaza aus
  • 12:31 Uhr: Irans Religionsführer droht Israel und USA erneut mit "vernichtender Antwort"
  • 11:51 Uhr: Israels Armee berichtet von 120 Angriffen auf Hamas- und Hisbollah-Ziele
  • 10:12 Uhr: USA verlegen weitere Militärkräfte in den Nahen Osten
  • 07:06 Uhr: 19 Verletzte bei Angriff auf Zentralisrael
  • 00:05 Uhr: UN-Expertenbericht: Huthis entwickeln sich zu wichtiger militärischer Macht

➤ Libanon: Bisher fast 3.000 Tote durch israelische Angriffe

  • 19:24 Uhr

Bei israelischen Angriffen im Libanon sind nach Behördenangaben am Freitag insgesamt mindestens 71 Menschen getötet worden. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden zudem 169 Menschen in verschiedenen Gebieten des Landes verletzt.

Die meisten Opfer gab es demnach bei Angriffen im Nordosten des Landes. Dort seien mindestens 52 Menschen getötet worden. Das Gesundheitsministerium teilt die Gesamtzahl der Opfer für gewöhnlich erst am Abend des darauffolgenden Tags mit.

Insgesamt wurden den Angaben zufolge seit Ausbruch der Kämpfe zwischen dem israelischen Militär und der proiranischen Hisbollah im Libanon vor über einem Jahr mindestens 2.968 Menschen getötet und 13.319 verletzt. Unter den Todesopfern seien fast 600 Frauen und 183 Minderjährige. Das Gesundheitsministerium unterscheidet in seiner Aufzählung nicht zwischen Zivilisten und Mitgliedern der Hisbollah. (dpa)

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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 2. November 2024:

Polio-Impfkampagne im Gazastreifen fortgesetzt

  • 15:38 Uhr

Im nördlichen Teil des Gazastreifens sind unter erschwerten Bedingungen erneut palästinensische Kinder gegen Polio geimpft worden. Das teilte eine Sprecherin des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) in Köln auf Anfrage mit.

Sie wies allerdings darauf hin, dass die humanitäre Pause zur Durchführung der Impfkampagne auf die Stadt Gaza beschränkt sei. Rund 15.000 Kinder unter zehn Jahren könnten im nördlichen Gazastreifen daher nicht erreicht werden, was die Wirksamkeit der Kampagne beeinträchtige. Im Norden sollten laut Unicef eigentlich rund 119.000 Kinder geimpft werden. Es ist die zweite Polio-Impfrunde in dem Gebiet.

Tausende Anwohner seien bis zum Nachmittag in medizinische Zentren im Norden des umkämpften Küstengebiets gegangen, um ihre Kinder impfen zu lassen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen.

Die Impfkampagne im nördlichen Teil des Gazastreifens war im Oktober wegen heftiger Bombardierungen und der neuen Vertreibung von Bewohnern unterbrochen werden. Für die Familien und das Personal sei es nicht sicher gewesen, die Kinder zu impfen, hieß es in einer Mitteilung von Unicef. Israels Armee hatte zuvor ihre Angriffe auf mutmaßliche Verstecke der islamistischen Hamas im nördlichen Gazastreifen verstärkt.

Nachdem es kürzlich den ersten Fall von Kinderlähmung seit 25 Jahren in dem umkämpften Palästinensergebiet gegeben hat, soll mit der Impfkampagne ein massiver Ausbruch der Krankheit vermieden werden.

Die als Folge des Krieges schlimmen hygienischen Zustände, wo sauberes Wasser knapp ist und viele Menschen auf engstem Raum ausharren, können laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zu einer raschen Ausbreitung von Polio beitragen.

Im mittleren und südlichen Gazastreifen erhielten fast 443.000 Kinder bereits ihre zweite Impfdosis. Um die Übertragung des Poliovirus zu unterbrechen, müssen mindestens 90 Prozent aller Kinder in jeder Gemeinde geimpft werden, teilten Unicef und WHO mit. Dies werde angesichts der aktuellen Lage schwer zu erreichen sein. (dpa)

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Israels Armee weitet Einsatz in Dschabalija in Nordgaza aus

  • 14:13 Uhr

Israels Armee weitet eigenen Angaben nach die Kämpfe in der Gegend von Dschabalija im Norden des Gazastreifens aus. Eine Kampftruppe habe sich dem Einsatz vor Ort angeschlossen, teilte die israelische Armee mit. Diese war demnach bereits zuvor andernorts im Gazastreifen aktiv. Wie lange sie nun in Dschabalija bleiben soll, sagte die Armee zunächst nicht.

"Bislang wurden bei der Operation in Dschabalija Hunderte Terroristen ausgeschaltet und festgenommen", so das Militär weiter. Israels Armee geht derzeit in mehreren Orten im Norden des Küstengebiets wieder öfter gegen verbliebene Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas vor.

Die Lage in Dschabalija ist Augenzeugen zufolge katastrophal. Zehntausende Zivilisten sind bereits aus dem Gebiet geflohen. Palästinensische Quellen berichten immer wieder von vielen getöteten Zivilisten bei israelischen Angriffen. Die Angaben beider Seiten lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. (dpa)

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Irans Religionsführer droht Israel und USA erneut mit "vernichtender Antwort"

  • 12:31 Uhr

Irans Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat nach den jüngsten militärischen Konfrontationen seinen Erzfeinden Israel und den USA mit einer entschiedenen Antwort gedroht. "Die Feinde, ob das zionistische Regime oder Amerika, werden sicher eine vernichtende Antwort auf das erhalten, was sie Iran und der Widerstandsfront entgegenbringen", sagte der 85-Jährige bei einer Veranstaltung in Teheran. Ob damit auch eine militärische Antwort auf den israelischen Vergeltungsangriff vor einer Woche gemeint war, blieb zunächst offen.

Zuletzt war die Gefahr eines großen, offenen Kriegs zwischen dem Iran und Israel gestiegen. Am vergangenen Samstag übte der jüdische Staat mit einem Luftangriff Vergeltung für eine iranische Raketenattacke Anfang Oktober. Danach gab es widersprüchliche Aussagen und Berichte darüber, ob Irans Militär reagieren wird.

Zur sogenannten Widerstandsfront zählen mit Iran verbündete Milizen, darunter die Hisbollah im Libanon oder auch die islamistische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen. (dpa)

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Israels Armee berichtet von 120 Angriffen auf Hamas- und Hisbollah-Ziele

  • 11:51 Uhr

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge innerhalb von 24 Stunden mehr als 120 Ziele im Gazastreifen und im Libanon aus der Luft angegriffen. Die israelische Luftwaffe habe etwa Waffenlager und Raketenabschussrampen der islamistischen Terrororganisation Hamas sowie der libanesischen Hisbollah-Miliz getroffen, teilte das Militär mit.

"Soldaten führen weiterhin begrenzte, örtlich konzentrierte, gezielte Angriffe gegen Ziele der Hisbollah im Südlibanon aus", hieß es in einer Mitteilung der Armee. Israels Militär habe am Freitag in der Gegend der Stadt Tyros etwa zwei Hisbollah-Kommandeure getötet, die für den Abschuss von mehr als 400 Flugkörpern auf Israel im Oktober verantwortlich gewesen seien.

Die Angaben der Armee ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Nach Angaben aus dem Gazastreifen und aus dem Libanon werden bei israelischen Angriffen immer wieder auch Zivilisten getötet. (dpa)

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USA verlegen weitere Militärkräfte in den Nahen Osten

  • 10:12 Uhr

Angesichts der Spannungen im Nahen Osten verlegt das US-Verteidigungsministerium zusätzliche militärische Kapazitäten in die Region. Verteidigungsminister Lloyd Austin habe die Entsendung weiterer Kriegsschiffe zur Raketenabwehr, eines Jagdgeschwaders, von Tankflugzeugen und mehreren Langstreckenbombern des Typs B-52 genehmigt, teilte das US-Ministerium mit.

Neben der jüngsten Stationierung einer zusätzlichen Batterie des Raketenabwehrsystems THAAD in Israel und der Verstärkung der US-Streitkräfte im östlichen Mittelmeer sollen die Maßnahmen demnach die Sicherheit in der Region stärken und Abschreckung signalisieren. Die Verstärkung soll in den kommenden Monaten erfolgen, während der US-Flugzeugträger "Abraham Lincoln" und dessen Begleitschiffe auf den Abzug aus der Region vorbereitet werden. (dpa)

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19 Verletzte bei Angriff auf Zentralisrael

  • 07:06 Uhr

Bei einem Angriff auf die zentral gelegene Scharonebene in Israel sind offiziellen Angaben zufolge 19 Menschen verletzt worden. Die Verletzten seien zur Behandlung in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die israelische Polizei am Samstag mit. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom erklärte, dass mehrere Menschen bei einem Angriff auf die in der Scharonebene gelegenen Stadt Tira verletzt worden seien, darunter ein Mann mit "Schrapnellverletzungen".

Tira ist eine mehrheitlich arabische Stadt und liegt rund 25 Kilometer nordöstlich von Tel Aviv, nahe der Grenze zum besetzten Westjordanland.

Die israelische Armee hatte zuvor drei Projektile gemeldet, die aus dem Libanon auf Zentralisrael abgefeuert worden seien. Vom Außenministerium in Onlinediensten veröffentlichte Videos zeigten, wie Feuer und Rauch aus einem Gebäude auf die Straße drangen. "Dies ist das Ergebnis eines direkten Einschlags einer Hisbollah-Rakete auf ein Gebäude in der israelisch-arabischen Stadt Tira", schrieb das Ministerium zu den Aufnahmen. "Wir können und werden nicht ruhen, bis die Hisbollah zerschlagen ist."

Das libanesische Gesundheitsministerium teilte unterdessen mit, die Zahl der getöteten Menschen bei israelischen Angriffen auf den Osten des Landes sei auf 52 gestiegen. Das Ministerium meldete am Freitag in einer aktualisierten Bilanz "52 Tote und 72 Verletzte bei den heutigen israelischen Angriffen auf die Region Baalbek-Hermel". Demnach wurden zwölf der Opfer in dem Dorf Amhas getötet, neun weitere in Junin und acht in Bednajel. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete auch von Angriffen auf Bint Dschbeil, Tyros und Nabatije im Süden des Landes. (afp)

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UN-Expertenbericht: Huthis entwickeln sich zu wichtiger militärischer Macht

  • 00:05 Uhr

Die schiitische Huthi-Miliz im Jemen ist laut einem UN-Expertenbericht dank militärischer Unterstützung durch den Iran und die libanesische Hisbollah dabei, zu einer "starken Militärorganisation" zu werden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor einem Jahr hätten die Huthis "die regionale Lage ausgenutzt" und ihre Zusammenarbeit mit der "Achse des Widerstands" ausgebaut, zu der neben dem Iran auch die Hisbollah und die islamistische Hamas im Gazastreifen gehören, erklärten die vom UN-Sicherheitsrat beauftragen Experten in einem am Freitag veröffentlichten Bericht.

Dank stärkerer Militärhilfen des Iran und der Hisbollah habe sich die Huthi-Bewegung von einer "bewaffneten Gruppe mit beschränkten Fähigkeiten zu einer starken Militärorganisation entwickelt" und ihre Einsatzfähigkeiten weit über die von den Huthis kontrollierten Gebiete im Jemen hinaus ausgedehnt.

Den Experten zufolge erhielten die Huthis im Untersuchungszeitraum zwischen September 2023 und Ende Juli dieses Jahres Militärmaterial und militärisches Training durch die iranische Elitetruppe Al-Kuds, durch die Hisbollah sowie durch pro-iranische Gruppen im Irak. Im Irak und im Libanon seien "gemeinsame Einsatzzentren" eingerichtet worden, um Militäreinsätze zu koordinieren.

Das Ausmaß, die Art und der Umfang des Transfers an Rüstungsgütern und Militärtechnologie sowie finanzieller Unterstützung für die Huthis habe ein "nie dagewesenes Ausmaß" erreicht, erklärten die Experten. Während die Huthis selbst nicht die Fähigkeiten zur Herstellung komplexer Waffensysteme hätten, wiesen die von ihnen genutzten Waffen "Ähnlichkeiten" mit denen auf, die vom Iran und pro-iranischen Gruppen genutzt würden.

Die libanesische Hisbollah-Miliz wiederum sei "einer der wichtigsten Unterstützer der Huthis" und auch an den "Entscheidungsstrukturen" der jemenitischen Miliz sowie an deren "Medien-Propaganda" beteiligt.

In dem Bericht wird auch beschrieben, wie die Huthis mit dem Argument der Solidarität mit den Palästinensern eine weitreichende "Rekrutierungskampagne" aufgelegt haben. Demnach zählten die Huthis nach nicht von der Expertengruppe nachprüfbaren Schätzungen Mitte 2024 350.000 Kämpfer - im Jahr 2022 waren es demzufolge noch 220.000 und im Jahr 2015 nur 30.000. Unter den Rekruten seien auch Jugendliche und Kinder sowie äthiopische Migranten mit irregulärem Status im Land, die zum Anschluss gezwungen werden sowie Söldner aus Äthiopien.

Laut dem Papier wird auch eine "gesteigerte" Zusammenarbeit zwischen den Huthis und Terrorgruppen wie Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel befürchtet, mit denen sich die Huthis gegen die jemenitischen Regierungstruppen verbünden. Die Experten sehen demzufolge auch eine Verstärkung der Beziehungen mit Radikalislamisten aus Somalia - nach vertraulichen Quellen prüfen die Huthis, ob sie von der somalischen Küste aus Angriffe auf See ausführen können. (afp)

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Mit Material der dpa und AFP

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