- Fünf Jahre nach den Ereignissen in der Kölner Silvesternacht hat Armin Laschet Opfer um Verzeihung gebeten.
- Die Frauen seien vom Staat im Stich gelassen worden, so der NRW-Ministerpräsident.
- Dass es nur 36 Verurteilungen gegeben habe, sei eine "bittere Bilanz".
Fünf Jahre nach den Ereignissen in der Silvesternacht in Köln hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet die Opfer um Verzeihung gebeten. Die Frauen seien vom Staat im Stich gelassen worden, sagte der CDU-Politiker in einem Gastbeitrag für den "Kölner Stadt-Anzeiger".
Es sei "unsere Pflicht", die Opfer um Verzeihung zu bitten, dass der Staat sie in jener Nacht nicht beschützt hat – egal wer damals politisch Verantwortung trug", schreibt
In der Silvesternacht 2015/2016 hatte sich vor dem Kölner Dom eine Menschenmenge gebildet. Aus ihr heraus waren zahlreiche Frauen sexuell angegriffen und beraubt worden.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Köln stammte ein Großteil der Beschuldigten aus Algerien und Marokko. Die Vorkommnisse in Köln machten weltweit Schlagzeilen.
36 Verurteilungen bei rund 1.200 Anzeigen "bittere Bilanz"
Laschet hatte in der Vergangenheit bereits von eklatanten Versäumnissen gesprochen und wiederholte diese Kritik jetzt in seinem Beitrag. "661 Frauen haben vor fünf Jahren in Köln einen Albtraum durchlebt, viele von ihnen leiden bis heute unter den Folgen. 661 Frauen wurden in dieser Nacht vom Staat im Stich gelassen."
Dass es bei mehr als 1.200 Anzeigen nur 36 Verurteilungen gegeben habe und nur drei Männer wegen Sexualstraftaten verurteilt worden sind, sei eine "bittere Bilanz", beklagt Laschet, der damals noch nicht im Amt war. Bis 2017 hatten in NRW die SPD und Bündnis 90/Die Grünen regiert - mit Hannelore Kraft als Ministerpräsidentin. (jwo/dpa) © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.