Könnte die Ukraine, wie von Russland behauptet, etwas mit dem Terroranschlag nahe Moskau zu tun haben? Die USA sehen in den Vorwürfen der Russen nicht mehr als eine "unsinnige Propaganda".

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Die USA haben Verweise Russlands auf ukrainische Hintermänner des Anschlags auf eine Konzerthalle bei Moskau zurückgewiesen. Russland betreibe "unsinnige Propaganda", einzig verantwortlich für das Attentat sei die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, am Donnerstag in Washington.

Russische Ermittler behaupten: Gibt Beweise für ukrainische Hintermaänner

Knapp eine Woche nach dem Anschlag mit mindestens 143 Toten hatte zuvor das für die Verfolgung besonders schwerwiegender Straftaten zuständige russische Ermittlungskomitee auf ukrainische Hintermänner verwiesen. Im Online-Dienst Telegram erklärte die Behörde, sie verfüge über "Informationen, die bestätigen, dass die Attentäter große Geldbeträge und Kryptowährungen aus der Ukraine erhalten hatten, die für die Vorbereitung dieses Verbrechens verwendet wurden".

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Weiter hieß es in der Telegram-Botschaft des Komitees, es lägen nun "Beweise" für die Verbindungen der Attentäter zu "ukrainischen Nationalisten" vor. Dies habe die "Arbeit mit den inhaftierten Terroristen, die Untersuchung der bei ihnen beschlagnahmten technischen Geräte und die Analyse von Informationen über Finanztransaktionen" ergeben.

US-Sicherheitsratssprecher Kirby sagte zu den Äußerungen, sein Onkel, der Bauer gewesen sei, habe "gepflegt zu sagen, dass die besten Güllehändler ihre Proben oft in ihren Mündern mit sich herumtragen". Kirby ergänzte: "Die russischen Amtsträger scheinen ziemlich gute Güllehändler zu sein."

Weitere Festnahme in Zusammenhang mit Anschlag

Das russische Ermittlungskomitee gab überdies bekannt, einen weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Attentat festgenommen zu haben. Dieser sei an der Finanzierung des Anschlags beteiligt gewesen. Die Ermittler würden für ihn Untersuchungshaft beantragen. Zuvor waren im Zusammenhang mit dem Anschlag nach offiziellen Angaben insgesamt elf Menschen festgenommen worden, darunter die vier mutmaßlichen Attentäter. Acht von ihnen befinden sich in Untersuchungshaft.

Den Anschlag hatte die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat für sich reklamiert. Russland betont davon unabhängig, dass es eine Verbindung zur Ukraine gibt. (afp/br)



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