Berlin - Im Bundestag herrscht Einigkeit darüber, dass von Gewalt betroffene Frauen in Deutschland bessere Hilfsangebote brauchen. Ob dazu noch vor der für Februar erwarteten Neuwahl ein entsprechendes Gesetz verabschiedet wird, ist aber fraglich, wie eine Debatte dazu im Bundestag gezeigt hat.
Ein Gesetzesentwurf von SPD und Grünen sieht ein verlässliches Hilfesystem bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt vor. Zudem soll die Prävention gestärkt werden. "Dieses Gesetz wird sicherstellen, dass Frauen die Hilfe bekommen, die sie brauchen", sagte Bundesfamilienministerin
Paus sieht Schuld für Verzögerung bei Christian Lindner
Die CDU-Politikerin Silvia Breher kritisierte den Entwurf als unzureichend. Sie bemängelte auch, dass zu viel Zeit verstrichen sei. "Wenn sie doch alle einer Meinung sind, warum haben sie diesen Gesetzesentwurf dann nicht vor einem Jahr vorgelegt?", fragte sie. Es habe zwar lange gedauert, das sei jedoch kein Grund, es jetzt nicht zu tun, entgegnete Paus. Schuld an der Verzögerung sei der frühere Bundesfinanzminister
Die FDP legte einen eigenen Antrag vor, in dem sie den Fokus auf Täterarbeit und Prävention legt. Nicole Bauer (FPD) wandte sich in der Debatte, in der nur Frauen ans Rednerpult kamen, auch direkt an die männlichen Abgeordneten: "Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ein Frauenthema, meine Herren".
Ariane Fäscher (SPD) forderte die Union auf, den Entwurf der Koalition zu unterstützen. Sie sagte: "Betroffenheit reicht schon lange nicht mehr aus - wir brauchen mutige politische Maßnahmen." Die Vorlagen der Parteien wurden nach der Aussprache zur weiteren Beratung an den Familienausschuss überwiesen. Aufgrund fehlender Plätze müssen Frauenhäuser in Deutschland täglich Frauen abweisen, die Schutz vor Gewalt suchen. © Deutsche Presse-Agentur
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