Der Messerangriff von Aschaffenburg mit zwei Toten sorgte Ende Januar bundesweit für Bestürzung. Ahmed Mohamed Odowaa half, den Täter zu schnappen. Erst wurde er als Held gefeiert. Jetzt droht ihm die Abschiebung.
Dass die Polizei den Attentäter von Aschaffenburg schnell festgenommen hat, ist auch Ahmed Mohamed Odowaa zu verdanken. Er war zufällig vor Ort, als ein 28-Jähriger am 22. Januar im Park Schöntal einen Messerangriff auf eine Kindergartengruppe verübte. Der Angreifer tötete einen Zweijährigen und einen 41-Jährigen, der sich ihm in den Weg stellte, verletzte ein weiteres Kind und einen Erwachsenen.
Dann floh er – und Odowaa verfolgte ihn, gemeinsam mit einem anderen Helfer. Während der die Polizei per Handy lotste, lief Odowaa hinter dem Täter her, bis Polizisten den psychisch kranken Täter aus Afghanistan Minuten später an einer nahegelegenen Bahnstrecke stellten.
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Onlinepetition will Abschiebung verhindern
Journalisten des "Main-Echo", der lokalen Tageszeitung für Aschaffenburg, haben das überprüft. Denn an sie hat Odowaa sich gewandt – wegen eines anderen, weniger freundlichen Schreibens: Demnach soll er Deutschland schleunigst verlassen. Dem "Main-Echo" (Bezahlinhalt) zufolge ist der Somalier Odowaa hierzulande nur geduldet, lebt in einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete. Im Januar 2024 sei er über Italien nach Deutschland eingereist. Dorthin soll er gemäß der Dublin-Regeln jetzt zurück. Anderenfalls drohe ihm die Abschiebung.
Im Netz machen sich nun Menschen für den unerwünschten Helden stark. Eine Onlinepetition will die Abschiebung Odowaas verhindern. "Er hat bewiesen, dass er bereit ist, zum Wohle Deutschlands zu handeln, und verdient es daher, hier zu leben und zu arbeiten", schreibt der Initiator Michael Jaquemoth. Bis Montagvormittag hatten gut 21.000 Menschen die Petition unterschrieben. (mcf)