Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat angesichts des Erstarkens der AfD die Bedeutung von Kompromissen in der Politik betont. Der Grünen-Politiker sagte am Dienstag auf dem "Handelsblatt"-Energiegipfel: "Wir müssen als demokratische Mehrheit beweisen, dass wir in der Lage sind, mit einer freien, offenen Demokratie die Probleme zu lösen." Die Demokratie sei auf Konsens, Ausgleich und Kompromiss angelegt.

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Habeck ging außerdem indirekt auf Aussagen der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel sein, ohne diese zu nennen. "Dümmer" als zu sagen, Deutschland solle sich aus der EU, aus dem Binnenmarkt verabschieden, könne man Politik nicht denken, sagte der Minister.

Weidel fände ein Referendum über einen Austritt Deutschlands aus der Europäischen Union richtig, falls sich die EU nicht nach den Vorstellungen ihrer Partei verändern sollte. In einem Interview mit der "Financial Times" sagte Weidel, eine von ihrer Partei geführte Regierung würde versuchen, die EU zu reformieren und den Mitgliedstaaten wieder mehr Souveränität zu geben. Falls dies nicht das gewünschte Ergebnis bringen sollte, sollte es ihrer Ansicht nach auch in Deutschland ein Referendum über den Verbleib in der EU geben - so wie 2016 in Großbritannien.

Damals hatten 52 Prozent der teilnehmenden Briten für den Austritt gestimmt, 48 Prozent votierten für den Verbleib in der EU. Vollzogen wurde der Austritt Großbritanniens 2020.  © dpa

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