Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg hat mit einem Posting zum Krieg in Nahost für Aufregung gesorgt. Ihr werden antisemitische Codes und eine einseitige Betrachtung des Konflikts vorgeworfen.
Greta Thunberg hat bei Instagram einen Aufruf weiterverbreitet, der zu einem globalen Streik "gegen den Genozid in Gaza" aufruft. Thunberg teilte vor vier Tagen den Inhalt der pro-palästinensischen Organisation "Palästina Spricht" über die Story-Funktion von Instagram, bei der sich Inhalte nach 24 Stunden selbstständig löschen.
Der Aufruf kritisiert dabei "den repressiven Staatsterror vieler westlicher Staaten", der sich gegen alle die richte, die sich solidarisch mit den Menschen in den palästinensischen Gebieten zeigten.
Der Krieg in Nahost
- Die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas hat am 7. Oktober bei einem Großangriff auf Israel etwa 1.400 Menschen getötet und rund 200 weitere in den Gazastreifen verschleppt.
- Israel riegelte daraufhin das Palästinensergebiet ab und startete Gegenangriffe.
- Nach UN-Angaben ist die humanitäre Lage im Gazastreifen katastrophal. Die Menschen hungern, die Krankenhäuser sind überlastet, es fehlt am Nötigsten.
- Mehr als 3.000 Menschen laut UN in dem Konflikt bereits getötet, mindestens 12.500 verletzt.
Auf X legte
Durch das Posting heizte Thunberg Vorwürfe gegen sie an, antisemitisch zu sein. Denn neben ihr ist gut sichtbar ein Kraken-Kuscheltier zu sehen. Die Krake ist ein bekannter antisemitischer Code. Das Posting wurde mittlerweile gelöscht.
Einseitige Betrachtung macht Thunberg angreifbar
Auf X wiesen mehrere Nutzer darauf hin, dass die Organisation, deren Post Thunberg vor vier Tagen teilte, problematisch ist. So postete die Organisation zum Beispiel: "Von Jerusalem bis Gaza, von Akka nach Jenin" solle der Organisation zufolge die palästinische Flagge wehen. Diese Forderung würde ein Ende des Staates Israel bedeuten.
Thunberg muss sich vorwerfen lassen, dass sie bislang nur die Opfer der einen Seite im Konflikt beklagt. Als die Hamas am 7. Oktober etwa 1.400 israelische Zivilisten ermordete und rund 200 verschleppte, waren von ihr keine Solidaritätsbekundungen mit den Opfern der israelischen Seite zu hören.
Schon 2021 äußerte sich Thunberg zum Nahost-Konflikt
Schon 2021 hatte es Kritik an einem Posting von Greta Thunberg gegeben. Damals hatte sie auf die Kritik reagiert und klargestellt, nicht Partei ergreifen zu wollen:
"Um es ganz klar zu sagen: Ich bin nicht "gegen" Israel oder Palästina. Es versteht sich von selbst, dass ich gegen jede Form von Gewalt oder Unterdrückung seitens irgendjemandes oder irgendeiner Seite bin. Und noch einmal: Es ist niederschmetternd, die Entwicklungen in Israel und Palästina zu verfolgen", so die Aktivistin 2021, als Israel auf Raketenbeschuss der Hamas seinerseits mit Raketenangriffen geantwortet hatte.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.