Mehr als eine Woche nach der Schließung infolge eines Schusswechsels zwischen Grenzsoldaten ist ein wichtiger Grenzübergang zwischen Afghanistan und Pakistan wieder geöffnet worden.
Der Grenzübergang Torkham sei seit Freitagmorgen wieder für Fußgänger und Fahrzeuge freigegeben, teilte der Vize-Kommissar des Bezirks Khyber in Pakistan, Irshad Khan Mohmamd, der Nachrichtenagentur AFP mit. Die Abfertigung der Lastwagen sei "im Gange". Zudem reisten afghanische Bürger wieder in ihre Heimat ein.
Wie ein AFP-Team auf der afghanischen Seite der Grenze feststellte, versammelten sich viele Menschen in Erwartung des Grenzübertritts nach Pakistan, die Tore waren demnach aber noch geschlossen.
Torkham ist der für den Handel und den Personenverkehr am meisten frequentierte Übergang an der 2600 Kilometer langen Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan. Er liegt auf halber Strecke zwischen den Hauptstädten Kabul und Islamabad.
Am 6. September eröffneten Grenzschützer dort das Feuer im Streit um den Bau eines afghanischen Außenpostens. Der Übergang war daraufhin geschlossen worden. Beide Seiten wiesen sich gegenseitig die Schuld für den Vorfall zu.
Händler auf beiden Seiten beklagten, dass aufgrund der Grenzschließung tonnenweise verderbliche Waren verloren gegangen seien. Auf der pakistanischen Seite der Grenze herrschte tagelang Stillstand, Märkte und Büros blieben geschlossen.
Viele Reisende suchten Schutz in nahe gelegenen Moscheen. Offiziellen Angaben zufolge warteten auf der pakistanischen Seite mehr als 1300 Fahrzeuge darauf, die Grenze zu passieren.
Seit der Rückkehr der Taliban an die Macht in Kabul im August 2021 erlebt Pakistan eine massive Zunahme militanter Angriffe vor allem in den Grenzregionen zu Afghanistan.
Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und die mit den afghanischen Taliban verbündete pakistanische Taliban-Gruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) reklamieren Anschläge für sich. Islamabad zufolge werden einige von ihnen in Afghanistan geplant - ein Vorwurf, den Kabul zurückweist.
Das pakistanische Außenministerium erklärte am Montag, dass "unprovozierter Beschuss durch afghanische Grenzsicherungskräfte die terroristischen Elemente" ermutige.
Das Außenministerium der Taliban-Regierung hingegen hatte zuvor erklärt, der angebliche Angriff Pakistans auf seine Grenzsoldaten stehe "im Widerspruch zur guten Nachbarschaft", eine Schließung des Grenzübergangs sei "unter keinen Umständen zu rechtfertigen". © AFP
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