Das Klimageld soll die Bürgerinnen und Bürgern von steigenden Kosten für Heizen und Tanken entlasten. Doch die Einführung lässt auf sich warten. Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt macht Druck - und schlägt eine Finanzierung über die Vermögen von Superreichen vor.
Im Haushaltsstreit fordert die Grünen-Politikerin
Das Klimageld steht im Koalitionsvertrag der Ampel von 2021. Es könnte Bürgern einen Ausgleich dafür bieten, dass der Preis für den Ausstoß von Kohlendioxid schrittweise steigt und unter anderem Heizen und Autofahren teurer macht. Wegen der Milliardenlöcher im Haushalt gibt es jedoch Zweifel, ob das Klimageld zu finanzieren ist. Bundeskanzler Olaf Scholz hat im Sommer Hoffnungen auf eine schnelle Einführung des Klimagelds gedämpft.
Göring-Eckardt sagte dazu im dpa-Interview: "Wie wir das finanzieren, wenn im Haushalt alles auf Kante genäht ist? Es gibt eine Finanzierungsquelle, an die wir noch nicht rangegangen sind, und das sind die Extremreichen mit den Supervermögen und den Supereinkommen." Denkbar sei eine Vermögensabgabe oder eine reformierte Vermögenssteuer.
"Wir haben in Deutschland 40 Millionen Haushalte", sagte die Grünen-Politikerin. "Darunter sind etwa 4300 Haushalte, die zu diesen Superreichen gehören. Diese 0,01 Prozent der Bevölkerung sollten gerade in Zeiten der Krise ihren Beitrag für das Land leisten."
CO2-Preis steigt 2024 deutlich
Die Spitzen der Ampel hatten vorige Woche ein Haushaltspaket vereinbart, das nach einem historischen Urteil des Bundesverfassungsgerichts Milliardenlöcher stopfen soll. Damit steigt der CO2-Preis 2024 stärker als geplant, von 30 auf 45 Euro je Tonne.
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Diese Entscheidung verteidigte Göring-Eckardt: "Nach dem Verfassungsgerichtsurteil ist das jetzt notwendig. Die Erhöhung des CO2-Preises macht beim Sprit nur Cent-Beträge aus. Das ist nicht erfreulich, bewegt sich aber im Rahmen der bekannten Preisschwankungen an der Zapfsäule." Niemand müsse sich Sorgen machen, nicht mehr heizen oder Auto fahren zu können. "Man sollte nicht auf die Angstmacher reinfallen", sagte die Grünen-Politikerin.
Sie fügte aber hinzu: "Natürlich wäre mein Weg ein anderer gewesen, nämlich die Reform der Schuldenbremse." Nicht nur Finanzschulden belasteten künftige Generationen, sondern auch "Klimaschulden" und kaputte Infrastruktur. "Jetzt tragen alle Partner Verantwortung für das Land und dafür, dass es gerecht zugeht. Und inzwischen spricht auch Christian Lindner von einer Anpassung der Schuldenbremse." (dpa/fab)
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