Eine Sprecherin hatte es bereits bestätigt: Die neue CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer wolle den im Rennen um den Vorsitz unterlegenen Friedrich Merz in einem Parteigremium einbinden. Doch der 63-Jährige hält davon offenbar wenig.

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Es wurde als Geste der Versöhnung interpretiert: CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer bindet ihren einstigen Kontrahenten um den Parteivorsitz auf einem wichtigen Posten ein und sorgt so für innerparteilichen Ausgleich und Frieden.

Am Rande des Ludwig-Erhard-Gipfels im bayerischen Weissach am Tegernsee sagte der 63-Jährige jetzt aber gegenüber n-tv: "Ich habe der CDU angeboten, mitzuarbeiten zu verschiedenen Themen, zur Wirtschafts- und Finanzpolitik, auch zur Außen- und Sicherheitspolitik."

Merz: "Das mache ich nicht"

Allerdings nicht mit einer konkret zugewiesenen Aufgabe: "Das mache ich nicht. Ich bin bereit zu helfen, aber ich werde in keine Kommission und in kein Gremium der Partei gehen."

Merz, der im Rennen um die Nachfolge von Angela Merkel an der Spitze der CDU gegen Annegret Kramp-Karrenbauer den Kürzeren zog, sollte Mitglied in einer bestehenden Expertenkommission zur sozialen Marktwirtschaft werden und an führender Stelle den Themenbereich "Zukunft der transatlantischen Beziehungen" begleiten. Dieser soll nach der Europawahl im Mai zu einem inhaltlichen Schwerpunkt der Partei werden.

Eine CDU-Sprecherin hatte am Donnerstag einen entsprechenden Medienbericht bestätigt.

Merz wolle "der Partei bei den Themen helfen, und ich werde insbesondere für die Vorsitzende zur Verfügung stehen, wenn sie meinen Rat haben will". Allerdings seien die Parteigremien besetzt, daher gebe "es da keinen Bedarf irgendetwas zu ändern. Mein Rat, wenn er gefragt wird, ist da. Und das ist das, was ich angeboten habe und mehr nicht."

Stattdessen, so Merz bei n-tv, werde er in seinen "beruflichen und ehrenamtlichen Aufgaben mit dem notwendigen Maß an Unabhängigkeit von parteipolitischen Strukturen" bleiben.

CDU-Sprecherin: "Es gibt keinen Dissens"

Eine CDU-Sprecherin erklärte am Freitag, Kramp-Karrenbauer und Merz seien sich "über die Art und den Charakter der Zusammenarbeit vollkommen einig".

Sie hätten in den vergangenen Tagen mehrfach darüber gesprochen, wie Merz "in der näheren Zukunft" in der CDU mitarbeiten und zu welchen Themen er sein Wissen und seine politische Einschätzung einbringen könne.

"Der Beraterkreis der Parteivorsitzenden, dem er angehören soll, ist kein offizielles Gremium der Partei", so die Sprecherin. Insofern gebe es auch keinen "Dissens".

(Mit Material von AFP)

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