- Die EU-Kommission und mehrere Mitgliedsländer haben laut einem Medienbericht vor Anschlägen mit atomaren, biologischen und chemischen Stoffen gewarnt.
- Demnach mache der Krieg in der Ukraine laut Polen und Ungarn chemische und atomare Stoffe leichter verfügbar, so der "Spiegel".
- Deutschland und andere Länder sehen den Angaben zufolge dagegen keine "erhöhte Bedrohungslage".
Die EU-Kommission und mehrere Mitgliedsländer haben laut einem Medienbericht vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs vor Anschlägen mit atomaren, biologischen und chemischen Stoffen (ABC-Waffen) gewarnt. In einer Sitzung der zuständigen Arbeitsgruppe der EU-Staaten hätten kürzlich vor allem Polen und Ungarn Alarm geschlagen, berichtete der "Spiegel" am Freitag (Bezahlinhalt) unter Berufung auf ein vertrauliches Protokoll. Demnach mache der Krieg in der Ukraine chemische und nukleare Stoffe leichter verfügbar.
Insbesondere in Krankenhäusern sei strahlendes Material nicht ausreichend gesichert, dasselbe gelte für das havarierte Atomkraftwerk Tschernobyl, hieß es. Ähnlich habe sich die EU-Kommission geäußert: Demnach könnte etwa radioaktives Cäsium-137, das in der Krebstherapie verwendet wird, aus ukrainischen Kliniken gestohlen und für sogenannte schmutzige Bomben verwendet werden.
Deutschland und andere Länder sehen keine "erhöhte Bedrohungslage"
Ungarn habe vor biologischen und chemischen Materialien gewarnt, die "in ihrer Wirkung durchaus mit militärischen Kampfstoffen vergleichbar seien", berichtete das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf das Sitzungsprotokoll. Die Kommission erstellte den Angaben zufolge kürzlich im Rahmen einer Studie eine Liste der gefährlichsten Chemikalien, darunter Cyanide und Phosphide. Die Behörde arbeite nun an einem Vorschlag, die Verbreitung dieser Stoffe zu beschränken. Er soll allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 vorliegen.
In Berlin werde die Lage allerdings weniger brisant eingeschätzt, hieß es in dem Bericht. Deutschland erklärte demnach gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien bei dem Treffen in Brüssel, es gebe derzeit "keine Erkenntnisse für eine erhöhte Bedrohungslage". (AFP/okb)
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