Die USA dementieren Berichte, wonach US-Soldaten aus dem Irak abgezogen werden sollen. Das irakische Parlament hatte nach der Tötung des iranischen Generals Soleimani einen Truppenabzug gefordert.
Die US-Streitkräfte planen derzeit keinen Truppenabzug aus dem Irak. "Die US-Politik in Bezug auf unsere Truppenpräsenz im Irak hat sich nicht verändert", schrieb die Sprecherin des Pentagons, Alyssa Farah, am Montag auf Twitter. Kurz zuvor hatte Verteidigungsminister Mark Esper US-Medienberichten zufolge gesagt, es gebe derzeit keine Pläne für einen Abzug.
Esper reagierte damit auf Berichte über einen Brief an das irakische Verteidigungsministerium, in dem im Namen eines US-Generals die Vorbereitungen für einen Abzug der US-Soldaten angekündigt wurden. Generalstabschef Mark Milley erklärte dem Sender CNN zufolge, der Brief sei ein Entwurf gewesen und versehentlich an die Öffentlichkeit gelangt. Sprecherin Farah erklärte, es gebe laufend Gespräche mit den Irakern bezüglich des Einsatzes gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und der Unterstützung des irakischen Militärs.
Die USA haben rund 5000 Soldaten im Irak stationiert, vor allem als Teil eines internationalen Militärbündnisses für den Kampf gegen den IS.
Verlegung deutscher Soldaten
Die Koalition gegen die Terrormiliz IS bereitet hingegen einen teilweisen Abzug aus dem Irak vor. So soll das Hauptquartier für den Einsatz "Operation Inherent Resolve" nach dpa-Informationen bei einer Eskalation teilweise nach Kuwait verlegt werden. Dies würde auch drei der in dem Hauptquartier eingesetzten Bundeswehrsoldaten betreffen.
Auch die 27 im zentralirakischen Militärkomplex Tadschi für die Ausbildung irakischer Kräfte eingesetzten deutschen Soldaten sollen dem Plan zufolge an einen anderen Ort verlegt werden, solange die Ausbildung ruht. Insgesamt ist Deutschland mit 415 Soldaten an dem Einsatz beteiligt, darunter 120 im Irak.
Parlamentsbeschluss nach Tötung Soleimanis
Das irakische Parlament hatte am Sonntag die Regierung aufgefordert, alle ausländischen Truppen des Landes zu verweisen. Zudem sollen ausländische Truppen künftig auch den irakischen Luftraum nicht mehr nutzen dürfen. Der Parlamentsbeschluss war durch den tödlichen US-Luftangriff auf den iranischen Top-General Ghassem Soleimani in der Nacht zum Freitag in Bagdad ausgelöst worden. (sg/dpa)
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