Aufgrund eines "sicherheitsrelevanten Vorfalls" hat sich Alice Weidel dazu entschlossen, einen Auftritt bei einer Kundgebung am Tag der Deutschen Einheit in dem geschichtsträchtigen Ort Mödlareuth abzusagen. Die AfD-Chefin erklärte ihre Entscheidung in einer Videobotschaft.
AfD-Chefin
Kundgebung in "Little Berlin" abgesagt
Die AfD hatte Weidel als Hauptrednerin zum Tag der Deutschen Einheit in Mödlareuth geladen - einem Ort, der sowohl in Bayern als auch in Thüringen liegt und durch den früher die innerdeutsche Grenze verlief. Der Termin sollte der Höhepunkt des AfD-Wahlkampfes in Bayern sein. Weidel wandte sich mit einer Videobotschaft an ihre Anhänger. "Ich würde nichts lieber tun, als heute bei euch zu sein, aber ich kann es leider nicht", sagte sie und rief dazu auf, der bayerischen Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Wahl am kommenden Sonntag einen Denkzettel zu verpassen.
Auch zahlreiche Gegendemonstranten waren in den Ort gekommen, um für Demokratie und Weltoffenheit und gegen Rechtsextremismus aufzutreten. Aufgerufen hatten dazu unter anderem die Aktion "Mödlareuth grenzenlos bunt". Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberfranken verlief bis zum Nachmittag alles ruhig.
Bis zur Wiedervereinigung verlief durch Mödlareuth die Grenze zwischen der Bundesrepublik und der Deutschen Demokratischen Republik. Heute wird im Deutsch-Deutschen Museum die Geschichte von Teilung und Einheit erzählt, Teile der Mauer und der Sperranlage sind noch erhalten. (dpa/lag)

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