In der pakistanischen Unruheprovinz Khyber Pakhthunkhwa ist eine Mädchenschule bei einem Brandanschlag beschädigt worden. Das teilte ein lokaler Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mit. Unbekannte haben demnach das Gebäude in der Region Nord-Waziristan mit Kerosin in Brand gesetzt. Es handelt sich um den dritten Angriff auf Mädchenbildung in der Region innerhalb weniger Wochen.

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Auch die zwei vorangegangenen Anschläge ereigneten sich in der Grenzregion zu Afghanistan. Tote oder Verletzte habe es bei dem jüngsten Vorfall nicht gegeben, da der oder die Täter den Anschlag in der Nacht zum Dienstag und damit außerhalb der Unterrichtszeiten verübt hätten, hieß es weiter. Das Feuer habe unter anderem eine Bibliothek beschädigt. Die Polizei geht nach eigenen Angaben von einem extremistischen Hintergrund aus.

In Pakistan wurde zuletzt zunehmende Gewalt durch verschiedene extremistische Gruppierungen verzeichnet. In der Provinz Khyber Pakhtunkhwa haben vor allem Anschläge durch die pakistanischen Taliban (TTP) zuletzt wieder zugenommen, die mehrheitlich Sicherheitskräften gelten. Die TTP ist unabhängig von den in Afghanistan regierenden Taliban, Pakistan wirft den Machthabern in Kabul jedoch vor, der TTP auf ihrem Boden Schutz zu gewähren.

Mädchenschulen wurden in Pakistan allerdings seit Jahren nicht mehr angegriffen. Davor waren vor allem zwischen 2007 und 2009, als die pakistanischen Taliban die Regionen Waziristan und Swat beherrschten, Hunderte von Mädchenschulen attackiert worden. Für internationale Aufmerksamkeit hatte der Angriff auf die damals 15-jährige Schülerin Malala Yousafzai im Jahr 2012 durch die TTP im Swat-Tal gesorgt.  © dpa

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