• Mithilfe seines SPD-Parteibuchs ist einem deutsch-afghanischen Mann die Ausreise aus Afghanistan gelungen.
  • Er habe das Buch und seinen Reisepass den Taliban vorgezeigt und behauptet, deutscher Diplomat zu sein.
  • Diese hatten ihm geglaubt - vermutlich weil "sie Analphabeten sind und das Dokument nicht lesen konnten".

Mehr News zu Afghanistan finden Sie hier

Einem Projektmanager aus Kassel ist nach eigenen Angaben dank seines SPD-Parteibuchs die Ausreise aus Afghanistan geglückt. "Das Parteibuch hat mir das Leben gerettet", erklärte Asib Malekzada am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Aktion hätte aber auch nach hinten losgehen können, sagte der 33 Jahre alte Deutsch-Afghane, der seit seinem zehnten Lebensjahr in Deutschland lebt. Zuvor hatten bereits verschiedenen Medien über den Vorfall berichtet.

Er habe seinen Reisepass sowie das SPD-Parteibuch fest mit beiden Händen umklammert gehabt, als er mit seiner Verlobten im Taxi auf dem Weg zum Flughafen Kabul gewesen sei, berichtete Malekzada. "Dokumente wie Reisepass und mein Parteibuch habe ich zum Glück auf jeder meiner Auslandsreisen dabei." Die Taliban hätten das Taxi gestoppt und das Paar zum Aussteigen aufgefordert.

Dann habe er all seinen Mut zusammengenommen: "Ich habe das Buch hochgehalten und mich als deutscher Diplomat ausgegeben."

Die Taliban hätten das geglaubt, keine weiteren Fragen gestellt und ihn mit seiner Verlobten passieren lassen, sagte Malekzada. "Es ist weltweit bekannt, dass sie Analphabeten sind und das Dokument nicht lesen konnten. Es war ein absoluter Glücksfall."

Inzwischen sind Malekzaba und seine Verlobte in Deutschland. "Wir sind froh, nun endlich in Sicherheit zu sein." Einer Hochzeit im Oktober stehe jetzt nichts mehr im Weg, erklärte der Projektmanager.

Die militant-islamistischen Taliban haben am Sonntag die Macht in Afghanistan übernommen. Jetzt versuchen Deutschland und andere westliche Staaten, ihre Bürger und afghanische Helfer außer Landes zu bringen. (dpa/ari)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.