Explosive Mischung am Himmel: In Hamburg hat es am Donnerstag mindestens zwei Tornados gegeben. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor weiteren Wirbelstürmen.
Ein Tornado hat im Kreis Harburg südlich von Hamburg nach Angaben der Feuerwehr große Verwüstung hinterlassen. Verletzte habe es aber nach bisherigem Stand nicht gegeben, sagte Feuerwehrsprecher Matthias Köhlbrandt am Donnerstag.
Dächer seien abgedeckt worden, Bäume umgeknickt. In der Gemeinde Fliegenberg sei eine Schafherde mit 20 bis 30 Tieren unter umgestürzten Bäumen begraben worden, zahlreiche Tiere seien verendet.
"Die Spuren sprechen ein deutliches Bild hier. Das war ein Tornado-Ereignis", sagte der Feuerwehrmann. Die Helfer seien zu 250 Einsätzen ausgerückt.
Zweiter Tornado in Hamburg-Harburg
Zuvor berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD), Meteorologen der Luftfahrtberatung hätten den typischen "Luftschlauch" um 11.37 Uhr etwa zehn Kilometer vom Flughafen entfernt gesichtet.
Der DWD-Tornado-Beauftragte Andreas Friedrich sagte, es habe sich allerdings um einen schwachen und nur kurzlebigen Tornado von wenigen Minuten gehandelt. Der Sturm zudem nur kurz "Bodenkontakt" hatte - daher seien die Auswirkungen wohl nur gering.
Weiter sagte Friedrich, dass für den Norden und Osten Deutschlands weiter mit der Möglichkeit von vereinzelten Tornados gerechnet werden müsse, sagte Friedrich. Die "sehr explosiven Voraussetzungen" für das in Deutschland seltene Unwetterereignis lägen durchaus vor.
"Am besten in den Keller gehen"
Wer die typischen Luftwirbel eines Tornados sichtet, sollte das Naturspektakel keineswegs am Fenster beobachten, warnte Friedrich.
"Am besten ist es, in den Keller zu gehen und auf jeden Fall nicht vor Türen und Fenstern zu stehen", sagte er. Wer im Auto unterwegs sei, solle dort nicht sitzen bleiben: "Das Auto kann zur tödlichen Falle werden".
Unabhängig vom Tornado-Risiko warnte der DWD am Donnerstag in weiten Teilen Norddeutschlands vor schweren Gewittern, orkanartigen Böen und Starkregen. (cai/dpa)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.