Der aktuell starke Schneefall sorgt in Österreich für Chaos: In den Alpen nehmen die Gefahrenstellen deutlich zu - Feuerwehren und Hilfskräfte sind rund um die Uhr im Einsatz.
Die Lawinengefahr in den österreichischen Alpen wird immer größer. "Anzahl und Größe der Gefahrenstellen nehmen im Tagesverlauf zu", teilte der Lawinenwarndienst am Dienstag mit.
Angesichts des erwarteten, immer dichteren Schneefalls drohten spontane, trockene Lawinen. In weiten Teilen des Landes herrschte oberhalb der Waldgrenze die zweithöchste Warnstufe.
Zahlreiche Menschen sitzen fest
Rund einhundert Straßen in Österreich waren gesperrt. Für Urlauber und Einheimische in Obertauern, die zwischenzeitlich eingeschneit waren, gab es immerhin grünes Licht zur Abreise. Die Katschbergstraße (B99) zwischen Untertauern und Obertauern wurde am Vormittag für Fahrzeuge mit Schneeketten oder Allradantrieb geöffnet. Mit Beginn der Dunkelheit sollte sie allerdings wieder geschlossen werden.
Weiterhin fest sitzen die Menschen in den obersteirischen Gemeinden Pölstal und Hohentauern, die beide am Montag den Katastrophenzustand ausgerufen hatten. In Hohentauern sind derzeit rund 550 Menschen eingeschneit.
Tausende Haushalte ohne Strom
Probleme bereiten zudem immer wieder umgestürzte Bäume. In Ober- und Niederösterreich waren rund 2.000 Haushalte ohne Strom, weil die Stromtrassen unterbrochen waren.
An einigen Orten halfen Soldaten des Bundesheers. In Dienten am Hochkönig (Pinzgau) schaufelten mehrals 40 Menschen den Schnee von Schule, Kindergarten und Gemeindeamt, um die Gefahr von Einstürzen zu verringern.
Kein Ende der Wetterlage in Sicht
Vorerst ist nach Angaben der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) kein Ende der aktuellen Wetterlage in Sicht. Von Nordwesten her ströme immer wieder feuchte Luft in Richtung der Alpen, staue sich und bringe große Schneemengen. "Nach einer kurzen Beruhigung am Freitag und Samstag dürfte am Sonntag die nächste Schneefront die Alpennordseite erreichen", hieß es. © dpa
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